In den 14 Jahren des Bestehens von HORISONT, haben sich die Schweden immer als ausgezeichnete Kenner des 70er Genres und ihre diversen Spielarten hervorgetan. Reminiszenzen an ihre Vorbilder wie BLACK SABBATH, UFO, DEEP PURPLE und vielen anderen sind ihnen meistens perfekt gelungen. Was sie mir aber mit ihrem sechsten Studioalbum sagen wollen, kann ich mir beim besten Willen und auch nicht nach mehrmaligem Durchlauf von „Sudden Death“ nicht erklären.

Mit dem Opener “Revolution“, der an eine Mischung aus BEATLES und ELO erinnert, zeigen sie dem Fan schon mal auf, dass dieses Mal seicht angefangen wird. Na ja, kann man so hinnehmen, beim zweiten Song mit dem Titel „Free Riding“ kamen mir aber dann das erste mal Bedenken, ob ich da etwa einen falschen Stream erhalten habe. Das klingt absolut nicht nach HORISONT und hat mit dem 70er Hardrock, den man von dieser Band gewohnt ist, rein gar nichts zu tun. „Pushin´ The Line“ gibt einem dann das Gefühl es wird etwas rockiger, aber leider ist das ein Trugschluss, der sich bis zum Ende der Scheibe hinzieht. Zum Abschluss gibt es dann noch mit „Archeaopteryx In Flight“ ein 8 minütiges Instrumentalstück, das mich anfangs an Jeff Wayne’s „War Of The Worlds“ (das ich sehr schätze) erinnert, zum Schluss hin aber wie ein Schlaflied für Kleinkinder wirkt.

Ich hoffe, das sechste Album war ein Experiment und der Nachfolger wird wieder das was man von der Truppe gewohnt ist. Ist ja nicht schlecht was hier gespielt wird, man merkt schon, dass hier Musiker am Werk sind, die ihr Handwerk können, aber es ist so dermaßen poppig seicht, dass es mir den Magen umdreht. Also Jungs, trinkt beim Komponieren wieder das Bier und nicht den Lack aus der Dose, ansonsten wird aus euch schnell eine Band die man ad acta legen kann.