Die Italiener von LUCID DREAM melden sich nach gut drei Jahren mit ihrem vierten Album zurück. „The Great Dance Of The Spirit“ soll jetzt die mit „The Eleventh Ilusion“ begonnene und “Otherworldy” fortgeführte Trilogie abschließen und bietet wieder exzellenten Prog/Classic Rock aus dem Süden.

Gemütlich rocken sich die Herren vom Stiefel hier durch anspruchsvolle, aber nie zu sehr fordernde Stücke, die irgendwo in den 70er und 80ern vielleicht ihren Ursprung haben, aber herrlich zeitlos klingen. Da können sich die Gitarristen schon mal das eine oder andere Minütchen in ihren Riffs verlieren, und der Hörer gleich mit. Dennoch bietet auch Sänger Simone Terigi ein angenehmes, wenn auch nicht herausragendes Organ, das durch die gelungenen Kompositionen führt. Bands wie RUSH, THIN LIZZY oder LED ZEPPELIN sind da im Ansatz zwar immer noch Einfluss, nach vier Alben, haben sich die Italiener aber definitiv schon ihren eigenen Stil erspielt und liefern abwechslungsreiche Kost. Mal straight rockig, dann wieder hymnisch bis Bombast, mal folkig, aber auch reduziert mit Akustik-Gitarre und Klavier, um richtig schön zu schwelgen. Da überrascht es auch nicht, dass die Songs zwischen knackigen drei und fast episch anmutenden sieben Minuten schwanken. So stimmt die Dynamik und man gibt dem Konzept stets Zeit und Raum zum Atmen. Nur im letzten Drittel kann es dem einen oder anderen Rocker etwas zu lasch werden, da man hier die Gitarren drastisch reduziert.

Kurzum: Wer auf anspruchsvollen Rock mit Hang zu den genannten Truppen steht, kann ebenso wie die Fans der Vorgänger hier bedenkenlos zugreifen. LUCID DREAM bieten hier das Rundum-Sorglos-Paket für Genrefreunde.