Mit dem neuen Album „Lunaris“ bringt die italienische Symphonic Metal Band MOONLIGHT HAZE bereits ihr zweites Album auf den Markt und zeigt was die dortige Metal Szene am besten kann. Der erste Track „Till The End” setzt gleich mit voller Power ein und die sanfte Stimme von Sängerin Chiara Tricarico nimmt einen mit auf eine Reise bis zum Ende. Doch man merkt gleich, dass hier nicht nur sanfte Töne angeschlagen werden, sondern auch kraftvolle Passagen elegant umgesetzt werden. Neben einem bombastischen Sound dürfen natürlich auch Gitarrensolos nicht fehlen, welche von den Gitarristen Marco Falanga und Alberto Melinato übernommen und von Bassist Alessandro Jacobi abgerundet werden.

Der nächste Track „The Rabbit Of The Moon” wirkt dagegen etwas verträumter. Doch der Titeltrack „Lunaris“ punktet im Gegensatz dazu mit abwechslungsreichem Gesang und mitreißenden Rhythmen, die einen sofort überzeugen. „Under Your Spell” startet zurückhaltender und bewegt sich eher auf der emotionalen Ebene. Hinzukommend werden hier geschickt Folk-Einflüsse in einen Song verpackt. Der nachfolgende Track „Enigma” ist in italienischer Sprache und sticht dadurch noch einmal heraus. Außerdem findet man hier Opernarien-artige Passagen, die dem Song eine ungeahnte Wucht verleihen. Vielleicht haben wir hier den weiblichen Gegenpart von Fabio Lione (RHAPSODY) entdeckt.

Darauf folgt mit „Wish Upon A Scar” wieder ein schnellerer, groovender Track in dem man noch einmal ein paar härtere Parts hört. Zwischendurch gibt es ein paar gewagte Keyboard Lines von Drumer und Keyboarder Giulio Capone. Düster und mit einer dramatischen Steigerung beginnt „The Dangerous Art Of Overthinking” und bringt ein paar musikalische Überraschungen mit sich. Getriebene Klangszenarien, dämonische Growls in Abwechslung mit engelsgleichen Melodien machen den Song zu einem der spannendsten und kontroversesten am Album.

Im Gegensatz dazu geht es mit „Without You” schwungvoll weiter, gefolgt vom folkigen Song „Of Birth And Death“ der alles in eine märchenhafte Atmosphäre taucht. Zu guter Letzt setzt der Track „Nameless City” wieder auf mehr Power und zeigt noch einmal alle Facetten der Band und bindet auch einen männlichen Gesangspart mit ein. Zum Schluss gibt es als Bonus den Track „Enigma“ in englischer Version, der wie der italienische Gegenpart einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

MOONLIGHT HAZE haben mit „Lunaris“ ein durchorganisiertes und durchkomponiertes Werk mit einem großen Variantenreichtum an symphonischen Klängen geschaffen, das sich wie ein Schleier zwischen Finsternis und hellem Mondschein bewegt. Fans von NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder EPICA sollten auf jeden Fall einmal in das zweite Werk der Italiener reinhören.