TRISTWOOD - Blackcrowned Majesty
Label: Eigenproduktion/Visionaire Productions
Nachdem es veröffentlichungstechnisch seit dem Album „Dystopia And Disturbia“ aus dem Jahr 2010 lange ruhig war um das einheimische Industrial-Black/Death-Abrisskommando TRISTWOOD, erschien mit „Nyx“ im letzten Jahr eine Zusammenstellung zweier zwischenzeitlich aufgenommener EPs sowie einem neuen Track. Mit „Blackcrowned Majesty” schießt man nun auch gleich einen neuen Longplayer nach.

Mit sphärischer Elektronik startet der Opener „Re-Enthronement Of The Damned“, bevor das musikalische Inferno über den nichtsahnenden Hörer hereinbricht und ihn unter einer Wand aus ultrabrutalem Black und Death Metal mit dezenten Industrial-Einflüssen begräbt. Wobei nichtsahnend wohl eher jene betrifft, die von der Band bislang noch nichts gehört haben und aufgrund des Bandnamens eine andere Erwartungshaltung betreffend der musikalischen Ausrichtung haben. Wer jedoch das bisherige Schaffen der Cyberforce, welche ihr Hauptquartier mittlerweile von den dunklen Wäldern Tirols nach Oberösterreich verlagert hat, kennt, der weiß, dass die Jungs schon seit der ersten EP „Fragments Of The Mechanical Unbecoming“ keine Gefangenen machen. Musikalisch haben sich besonders die elektronischen Elemente weg vom eher technoiden Charakter der älteren Veröffentlichungen hin zu kälteren Industrial/Ambientsounds verändert, während die Musik nach wie vor ein rasender, hasserfüllter (man höre sich nur einmal den Gesang von Vokalist Axumis an) Bastard aus Death/Black ist, mit dem man sich durchaus mit Truppen wie BEHEMOTH oder NILE messen kann. Dass TRISTWOOD aber auch dem Doom/Death nicht ganz abgeneigt sind, zeigten sie ja bereits auf ihrer „Svarta Daudi“ EP im Jahr 2005, und auch auf „Blackcrowned Majesty“ wird die Raserei ab und zu von der einen oder anderen langsameren Passage unterbrochen, die jedoch wohl mehr zum Luftholen vor der nächsten Geschwindigkeitsattacke dient.

Auch wenn TRISTWOOD zu Beginn ihrer Karriere mit einem Drumcomputer gearbeitet haben, sitzt mittlerweile (auch wenn das ob der Geschwindigkeit und Präzision teilweise schwer vorstellbar ist – man höre sich nur beispielsweise einmal „The Hall Of Rauthra’a Fate“ an) ein menschlicher Drummer hinter den Kits. Schöngeister, die ihren Black Metal mit zuckersüßen Melodien und Keyboard-Bombast mögen, werden mit dem neusten Werk aus dem Hause TRISTWOOD wohl nicht wirklich glücklich werden, zumal die Scheibe auch produktionstechnisch sehr rau ausgefallen ist und ein Old School-Flair verströmt.

„Blackcrowned Majesty” ist ob seiner musikalischen Härte und Brutalität definitiv kein Easy-Listening-Album geworden, aber ich denke das hätte auch niemand, der auch nur eine Veröffentlichung der Truppe kennt, in irgendeiner Form erwartet. Wo TRISTWOOD drauf steht, ist auch TRISTWOOD drin, die Kundschaft weiß, was sie bekommt. In diesem Sinne: einmal die Gehörgänge durchputzen bitte!

www.facebook.com/Tristwood


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Re-Enthronement Of The Damned
2. He Who Traversed A Greater Oblivion
3. A Blackcrowned Majesty
4. Her Wraith Through Stygonian Lands
5. The Hall Of Rauthra’a Fate
6. Acherontic Deathcult
7. Bone Cathedral
8. Nightshade Eternal
Gesamtspielzeit: 38:04

Mike
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Beitrag vom 26.06.2020
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