MAR - To The Beat Of A Cold Heart
Label: Invertebrata
Also dumm habe ich da schon geschaut, als man mich im Planet Music neulich auf die Band "MAR" ansprach, hatte ich doch kurz zuvor zum ersten mal überhaupt von der Band gehört. Von der Band gibt es weder ein Bandinfo, noch eine Website, noch IRGENDWAS – anscheinend glaubt man, so etwas sei heutzutage nicht nötig :P oder man ist so true veranlagt, dass man weder bekannt werden möchte, noch auftreten will, noch interviewt werden möchte. Dafür kann man ganze zwei Zeilen über MAR auf der Labelsite (www.invertebrata.net) nachlesen!! WAHNSINN!!
Aber wozu sind WIR denn schließlich da! Durch Zufall habe ich eben im Planet erfahren, dass die Band aus Wien kommt, seit nunmehr 8 Jahren (!!!!!!!!!!!!!!!) existiert – *rofl* und dass sie trotz allem KEINE SAU kennt!!!
Hierbei möchte ich das aber fast als klugen Zug bezeichnen, denn bisher hätte die Band wahrscheinlich nur Scheiße veröffentlicht, so wie praktisch alle Undergroundbands eben, und so gelingt ihnen nun ein absolut würdiger "Einstieg" in die Szene, hehe.....
Ich muss sagen, dass mich diese Scheibe absolut überrascht hat. Nicht nur, dass der Stil wirklich eigenständig ist, die Produktion ist auch gut, die Aufmachung ist international anzuerkennen, also durchaus professionell...
Bevor ich meine lobenden Worte ausspreche, erst mal das Gemecker:
Mir kommt zwar vor als hätte man das Ding selber aufgenommen (grammelnde Gitarren, so wie sie entstehen wenn man vorm PC hockt und einspielt, die Tastaturkürzel nicht kennt und deswegen den störenden Bildschirm nicht ausschaltet, hehe, und dann noch zu faul ist, die Störgeräusche ordentlich wegzuschneiden, harhar), der Drumsound ist teils etwas flach (Toms und Snare klappern, scheppern etwas drucklos dahin) und die Vox klingen auch eher nach Proberaumatmosphäre. Gitarren / Bass pressen dafür wunderschön dahin, die Bassdrum hat man allerdings leider nicht getriggert, deswegen ist sie stellenweise völlig unhörbar (muss wohl etwas mit "Schlagzeuger/Tontechnikerehre" zu tun gehabt haben, hehe...), die stellenweise eingesetzten Keys klingen billig und die teils eingesetzte Akustikklampfe ist entweder verstimmt oder bundunrein, und, oooooh, einen lustigen "Hidden Track" – ist jetzt eh Mode – gibt es auch noch, der anfangs nach Parademusik etwas an Planet der Affen auf LSD erinnert, so etwas fällt doch normalerweise nur Tschechen ein, harhar....

So, genug gelästert (ich bin richtig beleidigt, dass ich noch nie was von denen gehört habe) – zur Musik:
Man selbst bezeichnet den Stil laut Planet Secret Service als "Metalcore"... wenn ich das im Vorabinfo von Martin gelesen hätte, hätte ich die CD niemals ausgewählt, weil mich diese Bezeichnung nur auf hüpfende Kopfsocken gebracht hätte, die mit pseudopolitischen Scheißdreck ihre Dummheit zu verbergen suchen und ihre musikalische Identitätslosigkeit hervorragen auf den Punkt bringen.
Nicht so läuft es bei MAR – denn ich will die CD noch ein zweites, drittes, viertes,... Mal hören !!
Black Metal Vocals mit groovigen Riffs, alten, tiefen Thrasheinflüssen, einer ansatzweisen (und deshalb gesunden) Portion Death Metal, hörbaren Blasts und einer fesselnden, melancholischen Atmosphäre, industrialgeprägten Vokalsamples gemischt mit für wiener Verhältnisse sehr guten Gitarrenarbeit ergeben – im wesentlichen – MARs Stil. Das Songwriting ist, mal vom Hiddentrack abgesehen, hervorragend und abwechslungsreich. MAR erzeugen eine intensive Atmosphäre, von der die meisten Undergroundsprösslinge hier nicht einmal träumen können!
Und was ist? Keine Gigs! Keine Interviews! Keine Homepage! NICHTS!
Das muss geändert werden, sonst ist dieses Meisterwerk Perlen vor die Säue!!! Somit beschließe ich, bei den Schefitäten für nächste Ausgabe um ein MAR Interview anzusuchen. Bei der Gelegenheit kann ich ihnen gleich die eine oder andere gesunde Watschen verpassen. Die Jungs (? – denn Namen sind im Digipack auch nicht zu finden, nur seltsame Zeichen in Parchment, die keine Sau entziffern kann, na ja, wahrscheinlich Absicht) haben ihre Hausaufgaben wirklich ganz ausgezeichnet gemacht!! Sie haben aber in gewissem Sinne vergessen, sie abzugeben.......
Fazit – trotz meiner Meckerei möchte ich hierfür mal Höchstnote vergeben – obwohl ich eigentlich mindestens 6 Punkte abziehen müsste für versäumte Promotionarbeit *grrrrr*

Fazit: Sehr gut und höchst interessant !

www.maronline.net


7 von 7 Punkten
Corniger
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Beitrag vom 11.06.2002
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