Unglaubliche 35 Jahre Bandgeschichte feiern MEKONG DELTA heuer und liefern nach gut sechs Jahren Studio-Pause mit „Tales Of A Future Past“ endlich ein neues Werk. Düster, ernst und sozialkritisch soll es sein – ansonsten zeigen die Herren rund um Ralf Hubert wieder exzellenten Prog, wie nur sie ihn spielen können.

Technisch anspruchsvoll, progig bis zum letzten Detail und mit ihrem ganz eigenen modernen Stil, gespickt mit Thrash und weiteren Genreausflügen, gibt es hier wieder alles, was man von der Truppe gewohnt ist und das keinen Deut schlechter als auf den letzten, schon verdammt starken Veröffentlichungen. Natürlich ist auch diese neueste Veröffentlichung von MEKONG DELTA ob seiner vertrackten Strukturen teils sehr sperrig, dennoch eröffnen sich die Kompositionen schon relativ schnell und die eine oder andere Nummer kann zumindest passagenweise als eingängig bezeichnet werden. Alle Details kommen aber natürlich erst nach vielen Durchläufen zum Vorschein. Da man auch dieses Mal auf Abwechslung setzt, gibt es auch einige ruhige Nummern und man wechselt auch recht oft in Tempo und Tonalität. Wirklich spannend sind die „Landscape“ Nummern, denn die Instrumentale verbinden Prog/Thrash und Heavy mit diversen weiteren Elementen wie Klassik und vielen dramatischen sowie teils filmreif inszenierten Parts. Hier zeigen Hubert und seine Jungs, was für erstklassige Musiker sie sind. Aber auch Martin LeMar, der mittlerweile schon zwölf Jahre lang für MEKONG DELTA trällert, fährt wieder seine ganze Bandbreite auf und klingt verdammt hungrig und ist definitiv mit ebenso viel Herzblut dabei wie der Mastermind und eigentlich eh die ganze Truppe. Egal ob heavy-thrashende Nummern wie das vertrackte „The Hollow Man“, straightere Nummern der Marke „Mental Entropy“, das überlange Epos „When All Hope Is Gone“, dessen Titel Programm ist, oder auch ruhige Töne wie beim verträumten Akustik-Stück „A Farewell To Eternity“, man hört einfach, dass hier jeder alles gibt.

Fans von MEKONG DELTA bekommen mit „Tales Of A Future Past“ einmal mehr die Vollbedienung. Auch wenn das Album nochmal um eine Nuance düsterer ausgefallen ist, gibt es hier alles, was man von der Truppe kennt und liebt.