DIE KREATUR - Panoptikum
Label: Napalm Records
Es kommt ja gelegentlich vor, dass Musiker abseits ihrer Stamm-Bands aktiv werden, aber nicht immer sind das die markantesten Figuren, sprich die Sänger der Gruppen. Für DIE KREATUR fanden sich Dero Goi (OOMPH!) und Chris Harms (LORD OF THE LOST) zusammen, und veröffentlichen nun mit „Panoptikum“ einen Mix aus ihren angestammten Genres Gothic Rock und NDH.

Da die beiden Hauptakteure der Band sich zwar innerhalb der gleichen Fanbase bewegen, aber dennoch etwas unterschiedliche Stile verfolgen, weiß man vor dem Hineinhören noch nicht, in welche Richtung die Reise gehen wird. Am Beginn steht der Titeltrack „Die Kreatur“, und hier gibt es NDH in Reinkultur, mit relativ brutalem Text, der einem auf knallharte Weise auf die Ohren gedonnert wird. Deutlich langsamer ist „Kälter Als Der Tod“, das von den Lyrics her auch nicht viel harmloser ist, in musikalischer Hinsicht jedoch deutlich gemächlicher. Stellenweise könnte „Unzertrennlich“ als Liebeslied durchgehen, kommt aber durch die druckvolle Darbietung nicht besonders einschmeichelnd herüber. Dafür ist „Durch Die Nacht“ perfekt als Kuschelsong geeignet, aber aus diesem Feeling wird man mit dem harten „Zwei 100%“ ziemlich abrupt herausgerissen.

Dafür darf bei „Schlafes Braut“ ordentlich mitgeschunkelt werden, und das Ganze hört sich wie ein trauriges Seemannslied an. Es folgen mit „Untergang“ und „MenschMaschine“ reichlich aggressive Songs, und auch der Junkie-Song „Was Mir Am Wichtigsten Ist“ ist nicht unbedingt leichte Kost. Nach einem weiteren druckvollen Track geht es bei „Glück Auf!“ gemächlicher zur Sache, und obwohl die Gefühle eines Bergmannes das Thema sind, klingt doch ein bisschen nach gemütlicher Kneipenmusik. Mit „Gott Verdammt“, einem etwas anderen Kirchenlied, findet das Album sein Ende, allerdings findet sich mit dem JOACHIM WITT-Cover „Goldener Reiter“ noch ein Bonus Track auf der Platte, und als weiteren Bonus gibt es die ersten beiden Songs als Remix mit FADERHEAD bzw. SOLAR FAKE, bei denen heftige Synth-Sounds das Zepter übernehmen, was dann in erster Linie für Fans der elektronischen Musik ein Hörgenuss ist.

Beim ersten Song drängen sich viele Parallelen zu RAMMSTEIN auf, aber dieser Eindruck wird verfliegt relativ rasch. DIE KREATUR vermischen druckvolle NDH-Tracks mit melodischen Gothic-Songs, wodurch im Prinzip die Stamm-Bands der beiden Akteure durchklingen, aber dennoch etwas Eigenständiges entsteht. Deshalb können die Fans beider Bands hier bedenkenlos zugreifen, und werden mit „Panoptikum“ viel Freude haben.

www.facebook.com/diekreaturband


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Die Kreatur
2. Kälter Als Der Tod
3. Unzertrennlich
4. Durch Die Nacht
5. Zwei 100%
6. Schlafes Braut
7. Untergang
8. MenschMaschine
9. Was Mir Am Wichtigsten Ist
10. Benutz Mich
11. Glück Auf!
12. Gott Verdammt
13. Goldener Reiter (Bonus Track)
14. Die Kreatur (FADERHEAD Remix) (Bonus Track)
15. Kälter Als Der Tod (SOLAR FAKE Remix) (Bonus Track)
Gesamtspielzeit: 67:55

Metalmama
Weitere Beiträge von Metalmama

Weitere Beiträge über DIE KREATUR


CD-Bewertung
0 Stimmen [LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 29.05.2020
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: