HOMICIDAL VIOLENCE - Hate songs
Label: Eigenproduktion
Outch - da hat mich der bereits dritte Output des deutschen Trios HOMICIDAL VIOLENCE aber doch ziemlich überrollt - technisch versiert wird einem da heftigster Death Metal um die Ohren geballert, dass einem richtig schön warm ums Herz wird.
Verschrieben hat man sich einem Mix aus leicht hardcorelastigen Ami-Death und ebenfalls leicht melodiösem schwedischen Elchtod, wobei auch einige kontrollierte Grindcore Elemente und Sprachsamples ihren Platz finden. Auf der einen Seite knüppelt man sich großteils im Eilzugstempo durch die neun Songs plus Intro, vergisst aber auf der anderen Seite auch nicht, ab und zu mal die Handbremse kräftig anzuziehen und mit mörderischem Groove durchzustarten. Die geschickt platzierten Breakes, Tempiwechsel als auch die variablen Vocals machen "Hate songs" (Titel übrigens (c) by HOMICIDAL VIOLENCE) zu einem durchwegs energiegeladenen, "voll in die Fresse" Album, das aber dennoch bei mehreren Durchläufen nicht langweilig wird. Gastsänger Ronny von CRYPTIC WINTERMOON / Cryptic Wintermoon Mailorder verleiht zwei Songs noch einen zusätzlichen Touch an Abwechslung, ohne dass man sich zu weit von der Basis Death Metal entfernt.
Auch in musikalischer Hinsicht gibt es eigentlich nix zu bemeckern - technisch versiert, aggressiv, ebenfalls abwechslungsreich und tight präsentiert sich das Trio auf ihrem drittem Output (nach dem Debüt "Please wait while loading" 2000 und der EP "Deathmachine" 2001), wobei sich Drummer Micha auch für die äußerst lesenswerten sozialkritischen Lyrics verantwortlich zeichnet.
Als einziger Minuspunkt steht - im Gegensatz zu einer modernen, absolut perfekten, einfallsreichen, ungewöhnlichen aber dennoch passenden Aufmachung - die Produktion. Obwohl man hierbei keineswegs eine schlechte Arbeit geleistet hat, fehlt bei den groovigen Parts doch der letzte Tritt in die Eier - wenn ich da an HARMONY DIES oder MISERY INDEX denke, dann würde ich mir auch bei HOMICIDAL VIOLENCE noch um einen Tick fettere Gitarren und ein wuchtigeres Schlagzeug wünschen, während ich auch noch die Vocals etwas in den Vordergrund heben würde.
Als Anspieltipp der über 40 minütigen Scheibe würde ich das doomige, verdammt brutale und leicht atmosphärisch angehauchte Stück "Sentenced" empfehlen - hier lässt es sich in bester INIQUITY-Manier mitgrunzen und gröhlen; Einfach ein Hammerstück, das mit - wie gesagt - einer um einen Tick besseren Produktion noch geiler rüber kommen würde.

www.homicidalviolence.de


6 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 11.06.2002
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