Mit „4“ gehen die deutschen Stoner/Groove Metaller von GRAND MASSIVE nach dem 2016er Werk „III“ in die zweite Runde, darum geben wir dem ganzen natürlich eine Chance. Klingt komisch, ist aber so, denn mit der selbstbetitelten EP und dessen Nachfolger „II“ startete man schon zu zählen, weshalb man trotz „4“ nun erst auf zwei Alben kommt.

Die Jungs agieren schon seit 2006, erspielten sich fleißig live eine Fanbase, auch im Vorprogramm von MUSTASCH, OVERKILL oder CROWBAR, wo man musikalisch ganz gut dazu passte. Auch das Debüt zeigte schon Potential, den der Nachfolger nun hoffentlich besser ausschöpfen kann. Erneut groovt es massiv und auch an Heavyness mangelt es dem zweiten Longplayer der Bayern nicht, wirklich hängen bleibt aber beim ersten Durchgang kaum etwas. Spaß macht der ruppige Opener „Deverourer Of Time“ allemal. Auch das hymnische „The Collector“ oder „The Path“ bei dem WARPATH Fronter Dirk „Dicker“ Weiß mitmischt, sind durchaus als starke Nummern zu sehen. Wirkliche Ausfälle findet man auf „4“ zwar nicht, doch echte Hits und Kracher sind auch etwas rar gesät. Man spürt sowieso auch, dass die Tracks live sicher besser funktionieren und dank ihrer Wucht auch dort sowieso zünden werden. Mit „Never Gone“ gedenkt man verstorbenen Rockstars und nutzt Songfetzen aus bekannten Klassikern, während das überlange „Bam I Dunya“ mit Wüsten-Riffs und Soli für eine dichte Atmosphäre sorgt.

„4“ wurde gemeinsam mit Christoph von Freydorf (EMIL BULLS) aufgenommen und von Andy Classen (DESTRUCTION, TANKARD) gemastert, was dem ganzen Werk einen satten und doch ruppigen Sound gibt und somit für Fans des Genres durchaus eine Empfehlung sein kann. Um ganz oben mitmischen zu können, fehlt es GRAND MASSIVE meiner Meinung nach leider noch immer etwas am berühmten „Gewissen Etwas“. Wer den Vorgänger jedoch schon mochte, der wird auch hier glücklich werden.