BLUE OYSTER CULT - 40th Anniversary Agents Of Fortune – Live 2016
Label: Frontiers Records
Scheinbar hatte ich mit meiner Vermutung, nach den letzten beiden Veröffentlichungen, recht, dass im Hause BÖC die Rentenkasse zur Neige geht, und dadurch die Dachböden nach Live-Aufnahmen und dergleichen durchforstet werden. Kaum waren die beiden im Verkaufsregal und auch schon wieder in Vergessenheit geraten, schießt BÖC unter ihrem neuen Label Frontiers gleich die nächste Rentenaufbesserung nach. Dieses Mal hat es „Agent Of Fortune“ erwischt und zum 40jährigen Jubiläum gab es 2016 eine Live Show, bei der alle Nummern neu eingespielt wurden.

Nach den ersten beiden Songs auf der CD hatte ich das Gefühl, dass es sich hier nicht wirklich um einen Live-Mitschnitt handelt, sondern auch durch das Einzählen mit den Drumsticks , eher um ein Demoaufnahme in einem Proberaum. Auch das Fehlen von Applaus machte mich stutzig. Dieser kommt dann erst, aber auch nur verhalten, nach dem zweiten Song und zum Anfang von „(Don’t Fear) The Reaper“ und dann noch Mal zum Schluss. Klingt eher als nachträglich dazu gemischt.

Damit ich einen besseren Eindruck gewinnen kann, schaute ich mir die DVD, die das Live Konzert beinhaltet an, und oh Wunder, mein Eindruck von der Studiosession wurde bestätigt. Die Band steht mehr oder weniger lustlos in einem Tonstudio, dass mit der schönsten Auslegeware vom Perser nebenan ausgelegt ist und kurbelt die Songs runter. Das Kamerateam scheint auch nicht wirklich Lust gehabt zu haben um das Ganze aufzunehmen, denn der erste Song „This Ain‘t The Summer Of Love“ fehlt gleich mal ganz. Publikum ist auch keines zu sehen und wenn der Beifall „aufbraust“ wird mit einem Effekt weggeblendet. Man hat den Eindruck BLUE ÖYSTER CULT haben schon 2016 ein Pandemie-Konzert ohne Publikum gegeben.

Und wie schon auch auf der CD wirken die Songs langsamer und dumpfer. Ich hab auch noch das Original ausgegraben und hier wirken die Songs durchwegs rockiger, frischer und weitaus besser als auf diesem Möchtegern-Jubiläums–Mitschnitt. Die größte Frechheit an dieser Veröffentlichung ist dann, dass es auf Youtube ein richtiges Live-Konzert mit allen Liedern und Publikum gibt, das 2016 in London aufgenommen wurde. Ja, die Qualität ist nicht berauschend, obwohl das Bild ziemlich rauscht, aber immerhin besser als das, was da unters Volk gebracht wurde. Wenn man wenigstens diese Mitschnitt als Bonus noch mit drauf gepackt hätte.

Habt ihr das wirklich nötig, eure Fans so hinters Licht zu führen und ihnen den letzten müden Euro abzunehmen? Oder ist das auf dem Mist eures neuen Labels gewachsen? Keine Ahnung, ich weiß nur, damit verärgert ihr eure treuen Fans und Neue werdet ihr aufgrund der müden Performance keine gewinnen.

www.blueoystercult.com

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Tracklist:
1. This Aint The Summer Of Love (CD Only)
2. True Confessions
3. (Don´t Fear) The Reaper
4. E. T. I. Extra Terrestrial intelligence
5. The Revenge Of Vera Gemini
6. Sinful Love
7. Tattoo Vampire, Morning Final
8. Tenderloin
Gesamtspielzeit: Debbie Denise: 37:04

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Beitrag vom 16.05.2020
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