WITCHCRAFT - Black Metal
Label: Nuclear Blast
Wenn irgendwelche Katastrophen in der Welt oder im eigenen Leben geschehen, erinnert man sich meistens an das was man in jenem Moment wo man davon erfährt getan hat oder an den Ort wo man gerade war, als einem die üble Nachricht überbracht wurde. In der momentanen angeordneten Ausgehsperre wegen der Corona Pandemie, wird der Ort den an den man seine Isolation verbracht hat nicht wirklich überraschen.

Viel Aufregendes werden die Menschen auch nicht erlebt haben. Ich werde mich aber zumindestens an das neue WITCHCRAFT Album erinnern, das ich zum Review bekommen habe und es irgendwie einen düsteren Soundtrack zur jetzigen Situation abliefert. Das komplett akustische Werk lädt mit dem Opener „Elegantly Expressed Depression“ schon mal nicht zur feucht-fröhlichen Feier ein, sondern lässt die eigenen vier Wände noch etwas enger an sich heranrücken. „Sad People“ startet mit der Frage „Don’t you know, where the sad People go?“ eine Frage die ich mir in letzter Zeit selber oft gestellt habe, wenn ich einen Blick durchs Fenster auf die Straße geworfen und ich einige Personen sinnlos herumgehen (oder sollte ich besser herumirren sagen) gesehen habe. „I‘m living outside the Society“ kündigt „Grow“ am Anfang an. Nicht gerade das schlechteste in Zeiten, wo Social Distancing angesagt ist. Mit fast acht Minuten Spielzeit ist es nicht nur der längste Track, sondern auch der fröhlichste auf „Black Metal“, obwohl auch dieser Song noch weit entfernt ist, einen freudig um den Tisch tanzen zu lassen. Mit “Free Country“ wecken WITCHCRAFT nur im Titel etwas Hoffnung darauf, dass man sein privates Gefängnis verlassen könnte. „Sad Dog“ überrascht am Ende mit einer kurzen Piano Einlage, die die Akustikgitarre etwas auflockert. Aber schon mit „Take Him Away“ wird man wieder auf den Boden der Tatsachen gezogen und ins finstere Loch, dass das Ende von „Black Metal“ bedeutet, gestoßen.

Man kann ohne zu Lächeln sagen, dass hier beim Hören etwas ganz düsteres über einee hereinbricht und es ganz gut ist, dass die neue WITCHCRAFT erst am 1. Mai veröffentlicht wird. Dann soll ja die sogenannte Quarantäne und die mittlerweile vorherrschende Depressionswelle auf diversen Social Networks hoffentlich wieder etwas aufgelockert sein. Für etwas Humor sorgten WITCHCRAFT ja mit der Auswahl des Covers!

Durch die Schlichtheit der Songs, wird sich der eine oder andere auch im Repertoire diverser Lagerfeuermusiker verirren. Ich befürchte aber, dass das Vortragen eher zum kollektiven Sprung in die Flammen, anstelle zum Mitgröhlen und Öffnen der nächsten Bierdose, auffordert.

Auch bezweifle ich, ob „Black Metal“ ohne der COVID-19 Pandemie den jetzigen Eindruck bei mir hinterlassen hätte. Ohne der jetzigen Situation erinnert mich es eher an Pelanders Solowerk und das war eigentlich eher langweilig.

www.facebook.com/witchcraft


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Elegantly Expressed Depression
2. A Boy And A Girl
3. Sad People
4. Grow
5. Free Country
6. Sad Dog
7. Take Him Away
Gesamtspielzeit: 33:04

MadMax
Weitere Beiträge von MadMax

Weitere Beiträge über WITCHCRAFT

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 29.04.2020
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: