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MONDO GENERATOR - Fuck It
Label: Heavy Psych Sounds Records |
Nach acht Jahren meldet sich das Enfant terrible des Stonerrocks, Nick Oliveri, mit einem neuen Album retour. Und wie heißt es so schön im Titeltrack „I Am An Angry Boy – So Fuck it!“. Und die Ansage ist Programm auf dem auf dem eigenen Label Heavy Psych Sound Records erschienen neuem Album.
So scheint das Album auch einen gewissen selbsttherapeutischen Effekt zu haben, denn schon viele Songtitel weisen beachtliche Parallelen zu Oliveri’s Vita auf. Songs wie der Opener „Nowhere Man“ oder „Listening to The Daze“ erinnern stark an QUEENS OF THE STONE AGE zu „Rated R“ oder „Songs For The Deaf“ -Zeiten, also an die Periode vor seinem Rauswurf. Das Stonerrockige „Kyuss Dies!“ baut musikalisch nicht nur ein Denkmal an die Begründer des Stonerrocks KYUSS, teil derer Oliveri ebenso wie Josh Homme war, sondern wirkt auch wie eine Abrechnung bzw. ein Schlussstrich unter das Projekt KYUSS LIVES, unter dem die Band in Originalbesetzung (nur Mr. Homme verweigerte) wieder live performte. Man sieht schon, der angenehmste Zeitgenosse ist hier nicht am Werk, dennoch sind gerade die Songs geglückt, in denen er sich seinen Frust von der Seele rotzt, wie in „Up Against The Void“ die fast wie eine Hommage an den 80er Jahre Hardcore im Stile von BLACK FLAG ausfällt, bevor er dann in „Turboner“ seinen Freunden und musikalischen Helden von TURBONEGRO Tribut zu zollen scheint.
Auf das eher maue bis belanglose „Silver Tequila / 666 Miles Away“ hätte er aber ob der Dynamik der Platte gut und gern verzichten können, da dieser uninspiriert Tempo aus der Platte nimmt. Witzig dagegen ist das darauffolgende „S.V.E.T.L.A.N.A.S“ gemeinsam mit der Sängerin Olga der gleichnamigen THE SVETLANAS, bei denen er live auch schon am Bass ausgeholfen hat. Ein gelungener Hardcore-Punk Song der keine Gefangenen macht. Mit dem fast psychotischen „Option Four“ setzt er dem Album, das vielleicht ein wenig zu lange ausgefallen ist, einen würdigen Schlusspunkt.
Und scheinbar hat er bei der Wahl des Bonustracks seine prophetischen Fähigkeiten entdeckt, denn „Disease With No Control“ trifft wohl gerade in den USA mehr als nur den aktuellen Zeitgeist. Die Platte ist jedoch schon im Februar erschienen.
Wer also mit dem Machwerk von Nick Oliveri vertraut ist, wird auch „Fuck It“ zu schätzen wissen und sich freuen, dass er wieder auf diesem Niveau sein musikalisches Unwesen treibt. Alle anderen können schon mal ein Ohr riskieren, wenn man eine der zahlreich erwähnten Bands mag.
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5.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Nowhere Man 2. Up Against The Void 3. Kyuss Dies! 4. Turboner 5. Fuck It 6. When Death Comes 7. Listening To The Daze 8. Silver Tequila / 666 Miles Away 9. S.v.e.t.l.a.n.a.s. 10. There’s Nothing Wrong 11. Death Van Trip 12. It’s You I Don’t Believe 13. Option Four 14. Disease With No Control (cd Bonus Song) Gesamtspielzeit: 43:28
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Beitrag vom 21.04.2020 Zurück
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