PLEONEXIA - Virtute E Canscenza
Label: Pure Steel Records
PLEONEXIA aus Italien konnten 2014 mit dem Debüt „Break All Chains“ bereits für erste Aufmerksamkeit sorgen. Dennoch dauerte es gut sechs Jahre bis der Zweitling „Virtute E Canscenza“ bereit zur Veröffentlichung sein sollte.

Die Jungs polarisieren gerade gewaltig. Die einen lieben den etwas extravaganten Power Metal der Turiner, die anderen stören sich gewaltig an genau dieser Verschrobenheit sowie dem kantigen Songwriting. Da ist zwischen „absoluter Schrott“ bis „Meisterwerk“ eigentlich alles dabei. Und die gute alte Wahrheit liegt natürlich auch hier irgendwo in der Mitte, auch wenn ich beide Richtungen irgendwie nachvollziehen kann.

Fangen wir mit der vermeintlich negativen Seite von „Virtute E Canscenzea“ an. Die Produktion ist zwar nicht schlecht, könnte aber durchaus druckvoller und zeitgemäßer ausfallen. Sänger Michele De Pila macht seine Arbeit nicht schlecht, könnte aber mehr aus sich rausholen und so manch Melodie, Keyboard oder Synthie klingt irgendwie etwas trashig und aus der Konserve. Zu guter Letzt, und das unterschreibe ich auf jeden Fall, sind viele Songs mit sechs bis sieben Minuten definitiv zu lange ausgefallen, denn so manch Banger und Hymne der Band hätte eine kompaktere Ausrichtung definitiv gutgetan.

Das wars auch schon wieder mit der Kritik, sind aber genug Punkte um Hater haten zu lassen. Doch was lobt die Meisterwerk-Fraktion? Zum einen natürlich die wunderbaren Zitate in Richtung IRON MAIDEN, HELLOWEEN und gerne auch GHOST. Dazu kommen teils wunderschöne Melodien, hymnische Refrains und ausgeklügelte Songstrukturen. Obwohl PLEONEXIA vorrangig den melodischen und eingängen Power Metal bedienen, ist das Material stets unvorhersehbar und bleibt lange spannend. So kann man die Schwächen schnell schönreden oder getrost ignorieren, denn die Songs machen Spaß, sind trotz teils zu langer Spiellänge meist kurzweilig und haben immer wieder eine Überraschung parat.

Hätten die Italiener etwas weniger Kitsch, eine bessere Produktion, sowie eine kompaktere Ausrichtung, wäre es für den echten 80s Power Metal Fan wirklich nicht mehr weit bis zum Schlagwort „Meisterwerk“, von komplettem Reinfall können wahrscheinlich hier sowieso nur Leute reden, die mit dem Genre nichts anzufangen wissen. Der Rest wird sich einfach irgendwo dazwischen einpendeln. Somit bleibt zu hoffen, dass die Italiener fürs nächste ein paar Kritikpunkte beseitigen können, sich und ihrer ausgefallenen und herrlich frischen Ausrichtung treu bleiben und dann ein echtes Meisterwerk als Nachfolger abliefern. Genannte Zielgruppe sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren.

www.facebook.com/thepleonexia


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Forgotten Language Song
2. Out Of The Tribe
3. Selfish Gene
4. Message To The Future
5. Choises
6. Slug On The Highway
7. Eternal Return
8. Ship With No Captain
9. The March Of The Dumps
10. Ataraxy
11. Time To Fight
Gesamtspielzeit: 59:23

maxomer
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Beitrag vom 18.04.2020
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