HARTMANN - 15 Pearls And Gems
Label: Pride & Joy Music
Oliver Hartmann, aus dem nicht so kleinen Rüsselsheim in Deutschland, ist ohne Frage ein Multitalent. Songwriter, Sänger, Produzent und Gitarrist - der Mann kann anscheinend alles und mischt auch überall fleißig mit. So konnte man seine Stimme bei AT VANCE, AVANTASIA (mit Kollege Tobias Sammet) oder etwas im Hintergrund als Chorstimme bei diversen Größen wie HAMMERFALL, EDGUY oder HELLOWEEN vernehmen. Wer sich mit AVANTASIA beschäftigt, der weiß auch, wie begabt der Herr auf seinem Instrument ist. Und weil der Bursche nebenbei auch noch eine PINK FLOYD Coverband am Start hat und bei Rock Meets Classik fester Bestandteil ist, fragt man sich zurecht, wie da noch Zeit für ein Soloprojekt bleibt.

Diese Frage kann ich nicht beantworten, nur vermuten, dass Herr Hartmann anscheinend nicht viel schläft. Die neueste Erscheinung des Germanen hört auf den Namen „15 Pearls And Gems“, ist das siebente Studioalbum und liefert neben fünf neuen Songs und fünf Cover Versionen noch fünf Live Aufnahmen. Und diese fünf neuen Werke klingen so, wie man sie sich von diesem Musiker erwartet. Ein bisschen Klassik Rock, etwas Inspiration der Bands bei denen er bisher mitarbeiten durfte mit einer Prise 80er Hard Rock ein solides Werk ergeben.

Der gefühlvolle Schmeichler „How Does It Feel“ eignet sich ausgezeichnet für einen romantischen Abend zu zweit, während „Can’t Stop This Train“ fein daher rockt und auf nette Riffs setzt. „Glow (Remix 2020)“ erinnert mich etwas an WHITHESNAKE, was ja auch nicht schlecht ist. „Walking On A Thin Line“ setzt dafür auf Schnelligkeit und geht runter wie Öl.

Eine würdige Verstärkung an der Seite des Sängers ist diesmal Sascha Paeth, seines Zeichens ebenfalls Multitalent, wenn man sieht, mit welchen Musikern er bisher zusammenarbeitete. Sei es als Gitarrist, Produzent oder Tontechniker, hier weiß einer was er macht. Gute Wahl, da diese beiden Akteure perfekt harmonieren und sich aus diversen gemeinsamen Projekten auch schon gut kennen.
Über Cover-Versionen kann man immer streiten, sind doch bekanntlich Geschmäcker verschieden. „When The Rain Begins To Fall“ mit Sängerin Ina Morgan (AVANTASIA) klingt gut gemacht, doch da ich das Original schon nicht mag, kommt hier nicht die große Freude auf. Anders beim eingängigen „Street Cafe“ aus 1982 von ICEHOUSE, dass Oliver gekonnt ins Hier und Jetzt verfrachtet. Toll gesungen und mit der nötigen Härte ausgestattet wird hier ein in Vergessenheit geratener Hit aufbereitet. Des Weiteren wird noch ALANIS MORISETTE bei „Uninvited“ gehuldigt, mit schönem ausschweifendem Akustik-Mittelteil und auch die 70er Jahre dürfen nicht fehlen. So nimmt man sich „Fire And Water“ von FREE gekonnt zur Brust. Und schon sind wir dank Zeitmaschine im Jahr 1989 angekommen. BILLY JOEL dürfte auch noch dem ein oder anderen ein Begriff sein, und auch sein Song „I Go To Extremes“ ist relativ bekannt.

Beim Live-Material ist es einfach, sich das Gusto Stückerl herauszupicken. „Brothers“ mit Kumpel Tobias Sammet versprüht den Geist von AVANTASIA, dass es eine Freude ist. Hier wird geliefert und man merkt sofort, dass zwei Freunde am gemeinsamen Musizieren sind. Beim Rest spielt man sich durch die Historie. „What If I“ und „Out In The Cold“ stammen aus den Anfangstagen, genau genommen aus 2005, während „Don’t Give Up Your Dream“ erst elf Jahre am Buckel hat. So hat man einen netten Überblick über das Schaffen von Oliver Hartmann.

Nettes Rock Album für zwischendurch für Freunde des sympathischen Deutschen, der mehr als nur Sänger und Gitarrist ist.

oliverhartmann.com

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Tracklist:
1. Can’t Stop This Train
2. Walking On A Thin Line
3. How Does It Feel
4. You Will Make It
5. Glow (Remix 2020)
6. When The Rain Begins To Fall (feat. Ina Morgan)
7. Street Café
8. I Go To Extremes
9. Uninvited
10. Fire And Water
11. The Sun’s Still Rising (Live)
12. What If I (Live)
13. Don’t Give Up Your Dream (Live)
14. Brothers (Live) (feat. Tobias Sammet)
15. Out In The Cold (Live)”
Gesamtspielzeit: 72:01

AndyVanHalen
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Beitrag vom 17.04.2020
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