CANDLEMASS - The Pendulum
Label: Napalm Records
Dass Leif Endling und seine legendären CANDLEMASS eigetlich aufhören wollten, dann aber doch nochmal einen Angriff mit ein paar großartigen EPs, die Mats Levén einsang wagten, ist bekannt. Dass dann sogar noch mit Johann Landquist, der einst dem Debüt „Epicus Doomicus Metallicus“ mit seiner Stimme veredelte, ein neues Album namens „The Door To Doom“ erschienen ist, damit haben wohl die wenigsten gerechnet. Damit, dass das Teil qualitativ über jeden Zweifel erhaben ist, aber schon. Und so reißt die Kreativität und Motivation von Leif zum Glück nicht ab, denn gerade mal ein Jahr später, gibt es mit „The Pendulum“ bereits neues Futter in Form einer EP.

Dass die EP neu ist, ist aber auch schon das einzig neue bei CANDLEMASS, denn das Material ist bei der Session zu „The Door To Doom“ entstanden, fällt aber nur marginal zum Album ab und liefert gewohnte Kost auf hohem Niveau. Soundqualitativ gibt es aber doch Unterschiede, denn der Titeltrack, der verhältnismäßig flott, aber natürlich trotzdem doomig, zähflüssig und atmosphärisch ausgefallen ist, kommt mit gewohnt fetter Produktion daher, während die restlichen fünf Tracks nämlich explizit als Demos angekündigt sind. Schade, denn mit einem guten Mix und Master wäre diese EP auf jeden Fall um ein gutes Stück interessanter ausgefallen und würde nicht wie Resteverwertung wirken. Dennoch ist das Material hörenswert und definitiv auch soundtechnisch nicht als schlecht zu bezeichnen. Zumal Doom Werke aus den 80ern auch als finales Produkt heute weniger druckvoll klingen. „Snakes Of Goliath“ schwankt als zweiter Track zwischen rockig-dynamischen Riffs und doom-walzen und weiß zudem mit einem cleanen Outro zu gefallen. Die kurzen Akustik-Stücke „Sub Zero“ und „The Cold Room“ erinnern mehr an ein spontanes Herumklippern als richtige Songs, was eigentlich auch für „Aftershock“ zutrifft, nur, dass man hier halt das Ganze mitsamt Distortion praktiziert – beides ausgearbeitet vielleicht mit Potential, so aber mehr als verzichtbar. Dafür bekommt man zum Glück mit „Porcelain Skull“ nochmal waschechte Doom-Riffs aus dem Bilderbuch und einen leidenden Längquist in Höchstform.

„The Pendulum“ ist etwas ernüchternd ausgefallen. Drei solide Songs, zwei davon mit minderer Soundqualtität plus drei Filler, das ist echt keine besondere Ausbeute. Wer ein weiteres Album nicht mehr erwarten kann oder Angst hat, dass es nicht mehr soweit kommen wird, der kann ebenso wie Hardcore-Sammler zugreifen, der Rest legt am besten nochmal „The Door To Doom“ oder einen beliebigen Classic auf.

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Tracklist:
1. Snakes Of Goliath
2. Sub Zero (Demo)
3. Aftershock (Demo)
4. Porcelain Skull (Demo)
5. The Cold Room (Demo)
Gesamtspielzeit: 19:53

maxomer
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Beitrag vom 12.04.2020
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