HÄMATOM sicherten sich im Verlauf der letzten Jahre innerhalb der NDH-Szene einen Fixplatz, und mit vielen Platten und Live-Gigs bauten sich die Bayern eine stabile Fan-Base auf. Bei der vorliegenden Platte handelt es sich um den Mitschnitt eines Konzertes, der am 31.08.19 im Amphitheater Gelsenkirchen aufgenommen wurde.

Ein epischer Beginn, der relativ rasch in harte Klänge übergeht, und ein laut gebrülltes „Anti Alles“, lässt gleich einmal erkennen, dass hier eine musikalische Abrechnung mit vielerlei Zuständen und Lebenssituationen zu erwarten ist. Aber dafür kennt und schätzt man HÄMATOM ja auch, und der lautstarke Jubel im Hintergrund, sowie das eifrige Mitsingen des Publikums bei vielen Refrains, bringen das Live-Feeling perfekt herüber! Besonders bei den beliebtesten Songs, wie etwa „Fick Das System“ hat Vocalist Nord fast gar nichts mehr zu singen!

Für den Song „Schau Sie Spielen Krieg“ hat sich HÄMATOM was Besonderes einfallen lassen, da gibt es Unterstützung von der Schlagerband FERNANDO EXPRESS, und so ertönt neben Nord´s aggressiver Stimme, auch noch der sanfte Gesang von Heidi Schütz. Oft wird ja musikalisch und stimmlich alles niedergebügelt, aber mit Songs wie „Lichterloh“ zeigt man sich auch zwischendurch von der ruhigeren Seite. Meist wird das Publikum so richtig eingepeitscht, wie etwa bei „Lange Nicht Perfekt“ und die Leute singen auch begeistert mit. Und auch beim QUEEN-Cover „I Want It All“ merkt man, wie das Amphitheater überkocht. Als Finale gibt es dann ein etwas adaptiertes Kinderlied namens „Butzemann“, das wohl in dieser Version statt zu einem Ringtanz zu einem gewaltigen Moshpit geführt hat, aber das kann man ja leider auf der Platte nicht hören.

Ich denke, alle die damals in Gelsenkirchen dabei waren, werden dieses Album nur allzu gerne in ihre Sammlung einverleiben. Und auch für diejenigen, die so manchen HÄMATOM-Song kennen, ist es sicher eine gute Gelegenheit zu hören, wie diese Band live herüberkommt. Es findet sich ein gut durchgemischtes Set auf dieser Platte, wodurch man einen Überblick über das musikalische Schaffen bekommt. Die Jungs wissen, wie man Stimmung macht, also kann man sich durchaus davon anstecken lassen.