CODE ORANGE - Underneath
Label: Roadrunner Recors
Vor drei Jahren sorgte eine Band aus Pittsburgh mit einem Album namens „Forever“ auf Roadrunner Records für Furore und galten als die große Überraschung in Sachen harter Musik. Ganz so eine große Überraschung war es aber damals aber nicht, denn gerade in der Hardcoreszene hatte sich die Band, die ihr Debüt noch unter CODE ORANGE KIDS veröffentlichte, mit ihrem zweiten Album „I Am King“ eine eindrucksvolle Visitenkarte hinterlassen.

Sprich, die Erwartungen in „Underneath“ mit hoch zu beschreiben, wäre gelinde gesagt untertrieben, aber man kann gleich soviel verraten, die Band weiß offensichtlich nicht zu enttäuschen. Dass für das Quintett Stillstand ein Fremdwort ist, zeigt nicht nur der Umstand, dass man sich für das neue Machwerk einen zweiten Drummer an Board geholt und Jami Morgan, der sonst nicht nur fürs die treibenden Beats sondern auch für eine Vielzahl der Vocals verantwortlich war, gänzlich ans Mikro wechselt und sich in der neuen Rolle sichtlich wohl fühlt, wie die zu den schon veröffentlichten Videos zu den ausgekoppelten Singles, so wie deren legendären Album-Release Konzert offenbaren. Letzteres war aufgrund der Covid 19- Beschränkungen lediglich ein Empty Venue Livestream Event, das von Sunny Singh, dem Begründer von hate5six.com (dem wohl besten Portal für Konzerte Mitschnitte, nicht nur der harten Gangart sondern überhautpt) über Twitch für mehr als 13.000 Hörer grandios in Szene gesetzt wurde.

„Swallowing The Rabbit Whole“ verbindet gekonnt das ultrabrutale Riffgewitter mit fiesen Growls und lässt dabei aber Luft für die Singstimme von Gitarristin Rebecca Meyers, die nicht markerschütternd brüllen kann, sondern wie auch am letzten Album auf der Nummer „Bleeding In The Blur“ und dem 4/5 CODE ORANGE Side-Project ADVENTURES unter Beweis gestellt hat, durchaus singen kann. Ähnlich biegt auch „Sulfur Surrounding“ ums Eck, wohl auch das Highlight der ansich grandiosen Platte. Ansonten geht es in gewohnt bis getunter brutaler Gangart weiter, denn noch stärker als am Vorgänger wird die Industrialkomponente ausgespielt, was teilweise zu noch brutaleren Tempowechseln führt, und den Sound von CODE ORANGE noch einzigartiger und unverwechselbarer Macht. Einzig der Titeltrack „Underneath“ fällt hier ein wenig aus der Reihe, ist es doch ein fast an Grunge angelehnter Alternative-Rocksong, der eine schöne Klammer zum Abschluss des Albums setzt.

Die musikalische Melange dieser Kinder der späten 90er und frühen 00er Jahre ist noch homogener als am Vorgänger „Forever“, denn man hört, dass hier die Einflüsse von Bands wie den DEFTONES, NINE INCH NAILS, PANTERA, CONVERGE oder auch HATEBREED und so spektakulär wie diese Mischung klingt ist sie es auch und CODE ORANGE festigen mit „Underneath“ ihren Ruf als einer der spannendsten Bands der harten Gangart, die sowohl Hardcoreheads als auch Metaller gleichermaßen anspricht. Schon jetzt wohl ein ganz heißer Anwärter auf die Platte des Jahres 2020.

www.codeorangetoth.com/


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. (deeperthanbefore)
2. Swallowing The Rabbit Whole
3. In Fear
4. You And You Alone
5. Who I Am
6. Cold.metal.place
7. Sulfur Surrounding
8. The Easy Way
9. Erasure Scan
10. Last Ones Left
11. Autumn And Carbine
12. Back Inside The Glass
13. A Sliver
14. Underneath
Gesamtspielzeit: 47:33

tsunemoto
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Beitrag vom 07.04.2020
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