BLESSED - Last Breath Before The Flesh
Label: Eigenvertrieb
„This time BLESSED will kill...“ – das versprechen sie zumindest am Ende ihrer Biographie! Ob sie dieses Versprechen auch halten können? Release 1 u. 2 („Blessed“ u. „Consume 3000“) sind ja keine besonderen Killerqualitäten zuzuschreiben – so in unserem Archiv nachzulesen – aber um es gleich vorweg zunehmen: „Last Breath Before The Flesh“ killt dafür umso gewaltiger! Beim somit schon 3. Output der Schweden setzte man verstärkt auf die Attribute Härte und Brutalität, ohne aber auf das Fingerspitzengefühl bei Songstrukturen und den (wenigen) melodischen Parts zu vergessen. Weiters gesellte sich im Herbst 2000 noch ein Drummer zu BLESSED und ersetzte den Schlagzeugcomputer was Power, Druck und Songaufbau sicherlich ebenfalls sehr zugute kam! Musikalisch orientiert sich die Truppe trotz schwedischer Herkunft eher am Death Metal amerikanischen Stiles. Da treffen saftige Powerchordgewitter auf Artificial-Harmonic-Gequitsche, Tapingparts und ordentliches Gewetze auf den „unteren Saiten“, um dann aber wieder durch langsamere bis flottere Melodic-Parts (ganz lassen sich die Schweden-Gene doch nicht unterdrücken) aufgelöst zu werden. Und das ganze passiert mit unerhörter Selbstverständlichkeit – nichts wirkt auch nur annähernd gekünstelt oder zwanghaft implementiert. Zwar bedient man sich bei BLESSED sehr wohl einer genretypischen Grunzstimme, jedoch wird diese fast ausschließlich über einen Overdrive gejagt, was natürlich ein weiterer Schritt in Richtung Eigenständigkeit bedeutet und außerdem sehr interessant – ja sogar sehr gut klingt. Ad hoc fallen mir GRAVE („Soulless“) und SUFFOCATION („Pierced From Within“) ein, die teilweise den nämlichen Effekt auf den Vocals verwenden. Über der gesamten Produktion schwebt ein leichter Hauch von Industrial, der sich unaufdringlich, aber dennoch bestimmt dann und wann in das Geschehen einfügt und eine sehr trockene, kühle Atmosphäre schafft. Auch der Sound kann sich hören lassen. Vor allem die Gitarren kommen sehr druckvoll und tight! Nur die Vocals klingen aufgrund der Verzerrung minimal verwaschen, sind aber dennoch weit im grünen Gereich. Das einzige wirkliche Manko liegt bei der Gesamtspieldauer der MCD. Die 3 Tracks schaffen es nicht ganz auf 10 Minuten, was bei derart gutem Material natürlich sehr mager ist.
Was BLESSED hier bieten ist wahrlich ein kleines Meisterwerk. Selten habe ich solch ausgegorenes Material gehört. Sie beweisen mit Bravour, dass im Death Metal doch noch nicht alles ausgereizt ist! BLESSED kills!!!

go.to/blessed

MP3 - FILES:
Segment (File liegt auf www14.brinkster.com)
Fixation (File liegt auf www14.brinkster.com)

6 von 7 Punkten
Martin
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Beitrag vom 11.06.2002
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