DEADRISEN - Deadrisen
Label: AFM Records
Auch wenn SYMPHONY X jetzt keine Band ist, die alle zwei Jahre ein Album veröffentlicht und dazu auf genauso regelmäßige Welttourneen geht, so ist die komplexe Musik der Amis sicher ein gewaltiger Zeitfresser. Da fragt man sich schon, wie Bassist Mark LePond es schafft, all diese Projekte wie AFFECTOR, TWO HUNDRED FEET, UREAS, WAKEN EYES, BURNT CITY, SILENT ASSASSIN, ETERNITY´S END oder sein Mitwirken bei ROSS THE BOSS unter einen Hut bringen kann und noch dazu andauernd neue Projekte und Bands anreißt. So gibt es nun mit DEADRISEN das nächste Baby von und mit LePond.

Gemeinsam mit Mitstreitern von RIVERA/BOMMA, wo Mike auch mitwirkt, sowie LIVESAY, KINGS RAGE oder ATHEM gibt es auch hier progressive bis thrashige Klänge, die zwar im Fahrwasser der großen SYMPHONY X schwimmt, aber auf ihrem Debüt definitiv schon eigene Akzente setzt. Das liegt schon mal daran, dass Vokalist Will Shaw überhaupt keine Ähnlichkeiten mit Russel Allen aufweist, aber auch daran, dass man bewusst andere Melodien und Songstrukturen wählt. So manch Riff und vor allem der hohe Thrash-Faktor, aber auch manch 80s Keyboard, erinnern aber dennoch an die Prog-Titanen. Außerdem wirbt man damit, dass es sich hier um eine Truppe gemischt aus alten Hasen und jungen Energiebündeln handeln soll, die zudem auch weit über den Tellerrand blicken und Einflüsse von Klassik, Rock´n´Roll, Blues und auch Latin- und Flamenco zulassen, was man auch immer wieder mal mehr, mal weniger spürt. Für Abwechslung ist also gesorgt. Außerdem schaffen die Amis auch wunderbar die Grätsche zwischen Eingängigkeit und progressiver Extravaganz. So manch instrumentaler Ausflug kann schon mal etwas ausufern, wird aber selten anstrengend, dazu passiert auch immer etwas Spannendes und man holt den Zuhörer mit einprägsamen Refrains und Melodien auch immer wieder schnell auf den Boden zurück, bevor man diesen komplett überfordert. Spätestens bei „The Maker“ kommen auch waschechte Thrash-Elemente, die an Truppen wie TESTAMENT oder ANNIHILATOR erinnern, zum Einsatz, während Rod Rivera im Hintergrund immer wieder die Flamenco-Einflüsse, die er von seinem Vater geerbt hat, einwebt und so DEADRISEN auf jeden Fall einen ganz eigenen Vibe mitgibt.

Einzelne Songs herauszuheben ist schwer, da man das Niveau fast durchgängig halten kann, aber mit „From Whom The Bell Tolls“ gibt es jedenfalls auch noch ein interessantes Cover, das zwar in der Auswahl nicht gerade kreativ ist, aber definitiv gut umgesetzt wurde und sich auch gut ins Gesamtbild von „Deadrisen“ einfügt.

Für Fans von SYMPHONY X und generell thrashig angehauchten Prog-Bands bzw. proggig angehauchten Thrash-Bands (PARADOX, FLOTSAM & JETSAM) ist DEADRISEN eine absolute Empfehlung, weil diese trotz der Nähe zu den Genregrößen doch eigene Akzente setzen können und mit den Ausflügen in andere Genres ein ziemlich spannendes Album geschaffen haben. Wir sind gespannt, wieviel Zeit und Energie LePond in Zukunft weiter in das Projekt setzen kann, oder ob Rivera das sowieso selbst gut in der Hand hat.

www.facebook.com/deadrisenband


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Risen Death Ad
2. Prophecy
3. Destiny
4. The Maker
5. Reach For The Sun
6. Visions
7. Chains Of Time
8. Fear And Fury
9. But You
10. For Whom The Bell Tolls (METALLICA)
Gesamtspielzeit: 48:20

maxomer
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Beitrag vom 31.03.2020
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