WALTARI - Global Rock
Label: Metalville
Set über 33 Jahren sind Kärtsy Hatakka und Jariot Lehtinen schon mit ihren WALTARI und wechselnden Musikern unterwegs, doch obwohl man nun fünf Jahre nichts von sich hören ließ, konnte man das LineUp, das gleich drei Gitarristen beherbergt, halten. Nun lassen die Finnen mit „Global Rock“ das nächste abgefahrene Album, das sich einmal mehr kaum in eine Schublade stecken lässt, und gehörig polarisieren wird, auf die globale Menschheit los.

Zunächst sei gesagt, dass die Leute, die mit WALTARI bisher nix anfangen konnten, auch mit „Global Rock“ kaum umdenken werden. Die Jungs machen es einem auch nicht einfach, denn mit dem Titel „Global Rock“ teast man eventuell einen massentauglichen Stil an, ob bewusst oder unbewusst, sei mal dahingestellt. Dann folgen aber gleich mit „Postrock“ und „Metal Soul“ zwei Titel, die komplett andere Richtungen anstreben. Erstgenannter Track rockt und groovt auch schon ganz gut, jedoch ist auch der Gesang von Hatakka, der oft in poppige Gefilde abdriftet und hier auch 90s Synthie Pop Autotune verwendet, nach wie vor absolute Geschmackssache. Der Track macht aber auf jeden Fall Laune, vor allem weil sich Hattaka schon vor langem gegen 0815 Songstrukturen ausgesprochen hat, es aber dennoch schafft, eingängige Songs zu schreiben. Der zweite Track ist wirklich metallischer ausgefallen, lädt zum Mitsingen ein und zerrt trotz heavy Riffs und viel Metal wieder an Pop-Einflüssen. Der Fronter gibt ja auch zu, dass er auf die BACKSTREET BOYS oder MADONNA steht und das Cover-Album „Covers All!“ zeigte zudem wie breit gefächert man dasteht. Sprechgesang und somit etwas New Metal folgt im treibenden „Skyline“, „No Sacrifice“ versucht es mit einem Mix aus Thrash á la alter METALLICA und Rap-Gesang und das entspannte „Going Up The Country“ scheint CANNED HEAT Tribut zollen zu wollen. Hier gleicht kein Track dem anderen und doch hört man fast überall WALTARI mühelos heraus. So auch beim interessanten Wortspiel und Punk-Rocker „Sand Witch“ oder der pathetischen Keyboard- und Akustik Ballade „Sick´n´Tired“ die auch SKILLET nicht hätten kitschiger gestalten können. Dafür ballert das etwas an die Landskollegen STAM1NA erinnernde „And The“ umso mehr.

Würde es WALTARI nicht bereits seit über drei Dekaden geben, wüsste ich echt nicht, wem ich die Truppe empfehlen kann. Die Genre-sprengende Platte gefällt, hat Hits, Hymnen und Kracher zu bieten, schrammt aber auch immer wieder an der Kitschgrenze vorbei und bietet Elemente und Songs, die halt einfach nicht jedem gefallen werden. Aber das sind sich die Finnen ja auch bewusst und spielen mit der Tatsache und einem unübersehbaren Augenzwinkern. Fans wissen, was sie zu tun haben, der Rest hört Probe!

www.waltarimusic.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Postrock
2. Metal Soul
3. Skyline
4. The Way
5. No Sacrifice
6. Sick´n´tired
7. Boots
8. Going Up The Country
9. Orleans
10. Had It All
11. And The
12. Sand Witch
13. Beloved
Gesamtspielzeit: 57:25

maxomer
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Beitrag vom 30.03.2020
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