ATHOR - Autumn in dreamland
Label: Atlantis Music
ATHOR sind ja ein höchstinteressanter Fall:
Eine türkische Band, die ihren Stil selbst als „Keltischen Gothic Metal“ bezeichnet.... ;)
So schlecht fängt die Scheibe eigentlich mit einem mitreißenden Keyboardintro gar nicht an...
Das ändert sich aber schlagartig..
Irgendwie drängt sich mir das Gefühl auf, dass 40 % der Melodien nicht von ATHOR stammen, sondern irgendwo geklaut wurden:
Der weibliche Gesang zu Beginn des dritten Songs, Thy pale forest, ist 1:1 übernommen von „Landet og havet“ auf ISENGARD’S Høstmørke.
Die Keyboardmelodien weisen teilweise eine verdächtig große Ähnlichkeit mit denen von ENTWINE auf, und auch die DOORS lassen kurz mal mit der Hammond-Orgel grüssen.
ATHOR sollten sich erstens schleunigst einen zweiten Gitarristen zulegen, das bisschen Herumgeschrammel wirkt schon sehr dürftig.
Zweitens: Weder Sänger noch Sängerin scheinen auch nur den kleinsten Funken von Tongefühl zu haben, der zweite Sänger (oder ist es der Keyboarder), der für den klaren Gesang zuständig ist, sollte dringendst Gesangsunterricht nehmen oder wenigstens den zumeist etwas kläglichen klaren Gesang weglassen.
Und das Beste iiiiiiist: Bei „Dawn I die“ war ich mir erst nicht sicher, ob es eine sehr missglückte Coverversion vom 80ies-Hit „I just died in your arms tonight“ sein sollte – ist es aber nicht.
Schon komisch, dass es genau die Melodien von oben genanntem Song sind, der Text ist halt anders und durch das Fehlen von jeglichem Rhythmusgefühl ist alles ein bisschen zeitverschoben... Trotzdem 100% gefladert, was meiner Meinung nach eine Frechheit und Verschandelung des Originals ist.
Macht ja nichts, die 80er sind ja auch schon länger her, vielleicht hofft man ja, dass sich keiner an „I just died in your arms tonight“ erinnert.
Bei Track 6, Black Swan, erwartet einen ein orientalische Gesangseinlage von Sängerin Berna Biber, was ja an und für sich recht interessant wäre, wenn sie auch die Töne richtig treffen würde und nicht so ein dünnes Stimmchen hätte. Da würde wahrscheinlich sogar ein echter Biber besser singen...
Auch ein bisschen türkische Volksmusik hat man eingebaut, was die Sache aber nicht im geringsten interessanter macht.
Durch die miese Produktion wird der Gesamteindruck auch nicht gerade besser.
Das einzig Gute an der Scheibe scheint der Keyboarder zu sein – wunderschöne mitreissende, träumerische Melodien erhellen „Autunn in Dreamland“ von Zeit zu Zeit... Wäre besser, wenn er sich eine neue, fähigere Band suchen würde.
Nix wars mit keltischen Gothic Metal, viel mehr würd ich es einen kläglich gescheiterten Versuch nennen, Gothic-Rock mit orientalischen Einflüssen zu produzieren. Sorry, aber das war wohl nichts...

www.athor.cjb.net


1 von 7 Punkten
Anita
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Beitrag vom 11.06.2002
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