X-RAIDERS - Weltschmerz ´89
Label: Suburban
Schon das Debüt und der ehemalige Bandname RECTUM RAIDERS der Band aus den Niederlanden war ein tiefe Verneigung vor den norwegischen Death-Punks TURBONEGRO, und auch das aktuelle Artwork zu „Weltschmerz ´89“ ist eine mehr als eindeutige Hommage der Herren, die nun unter dem etwas weniger verfänglichen Namen X-RAIDERS firmieren.

Wie dies schon vermuten lässt, nimmt sich das Quintett alles andere als ernst und hat einen herrlichen infantilen bis derben Humor, der zwar nicht jedermanns/frau Sache sein wird, aber wohl gerade deshalb noch mehr Spaß macht. Die Texte sind kreativ, infantil, derb, oft sexuell konnotiert aber nehmen unsere Gesellschaft dabei ordentlich auf die Schaufel und passen so perfekt zur schweißtreibenden musikalischen Melange von X-RAIDERS.

Die ersten Töne vom Opener „Chop Some Wood“ erklingen und man verspürt das Bedürfnis die Turbojugendjacke aus dem Kasten zu holen, die Jeansärmel aufzukreppeln und eine Bierdose aufzureißen. In eine ähnliche Kerbe prügelt auch das nachfolgende, schon im Vorfeld bekannte „Meat Market“, wobei in diesem Song wie auch in „Train Man“ die metallischen und Hardcore-Einflüsse der Band zum Vorschein kommen. Was ja auch für Bands wie den ebenfalls aus den Niederlanden stammenden TUSKY auch bestens funktioniert, aber wohl vielen potentiellen Hörern, die eher aus dem Hardrock und 80er Metal kommen, doch sauer aufstößt, wie man zahlreichen Kritiken in einschlägigen Szenemedien vernehmen kann.

Mit „Fleshwolf“ und „Wasted“ sind ihnen zwei harte wie eingängige Ohrwürmer gelungen und die Textzeile „I like you better when I’m wasted, I like you better when I’m drunk“ trifft auch auf das gesamte Album zu, denn „Weltschmerz‘89“ ist ein kurzweiliges, launiges Punk‚n‘Roll Album, das live eingespielt wurde und somit auch die Energie und Charme eines Live-Gigs versprüht. Hoffentlich kommt die Band bald live auch in unsere Gefilde, denn deren Musik gehört live genossen in mitten von schwitzenden Körpern und fliegenden Bierbechern.

Da TURBONEGRO in den letzten Jahren nur noch ein matter Schatten ihrer selbst sind und auch DANKO JONES zwar solide unterwegs ist, aber im das dreckige der Anfangstage fehlt, treten wohl X-RAIDERS deren würdige Nachfolge an, und werden sich mit den gerade ebenfalls hier besprochenen THE GOOD, THE BAD & THE ZUGLY um den Punk‚n‘Roll aka Schweinrock-Thron prügeln müssen.



www.facebook.com/xraidersband


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Chop Some Wood
2. Meat Market
3. Funeral Crusher
4. Ride East
5. Ice Cream Truck
6. Fleshwolf
7. Wasted
8. Oedipus
9. Train Man
10. Thrust Me
11. Danger Zone
Gesamtspielzeit: 38:19

tsunemoto
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Beitrag vom 29.02.2020
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