KVELERTAK - Splid
Label: Rise Records
Es waren turbulente eineinhalb Jahre für die Band aus Norwegen. Erst verließ überraschend Sänger Erlend Hjelvik das Sextett aus Stavanger wenig später folgte ihm auch der Schlagzeuger Kjetil Gjermundrød, der allerdings ohnehin eine etwas verfängliche Vergangenheit bei der Grauzonen-Band HAGGIS hatte. Der Platz am Mikro war nicht lange vakant so übernahm mit Ivar Nikolaisen, ein alter Bekannter der Band, der auch schon auf dem KVELERTAK Debüt auf „Blodtørst“ als Gastsänger zu hören war. Gerade hat er auch mit seiner anderen Band THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY das großartige „Algorithm Blues“ Album veröffentlicht und war davor auch bei den Glam-Punks von SILVER, die Kennern der norwegischen Punk’n‘Roll Szene sicher bekannt sind.

Nun steht also mit „Splid“ das vierte Album vor der Tür und wer aufgrund der Besetzungswechsel gefürchtet hat, dass das Auswirkungen auf die Kreativität der Herren hat wird eines Besseren belehrt, aber noch dazu in „Big Time“ sozusagen.

Nach einem fast zweiminütigem Intro eröffnet Nikolaisen das Album mit fiesem Punkgekeiffe das sich über den eher im Midtempo gehaltenen Song legt. Stillstand klingt wie gesagt anders. Es folgt, wenn ich mich nicht irre der erste Song von KVELERTAK, der komplett in Englisch ausfällt und mit Troy Sanders von MASTODON als Gastsänger veredelt wird und durch seine Eingängigkeit Hitcharakter aufweist. Diese ist aber in „Necrosoft“ schnell dahin, denn soft ist hier rein gar nichts, sondern die Herrschaften flirten ungeniert mit ihren Black Metal Wurzeln, bevor der hymnische Refrain einsetzt und die bandtypische Wall of Sound hochgezogen wird. „Discord“ erinnert am ehesten an das viel umjubelte erste Album der Band, besticht aber ebenso durch einen charmanten TURBONEGRO Vibe und englische (Teil-)Vocals die dem Klassiker „Offernatt“ mit TRAP THEM Sänger Ryan McKenney gemahnen. Und es wären nicht KVELERTAK wenn sie einen am Ende der Platte mit ausreichend Blastbeats auf den beiden abschließenden Songs „Delirium Tremens“ und „Ved Bredden Av Nihil“ verabschieden.

Da mich die letzten beiden Alben von KVELERTAK ja eher enttäuscht haben, umso positiver bin ich von „Splid“ überrascht, sicher das beste Album der Band seit dem Debüt. Da freu ich mich schon auf die anstehenden Livetermine.


www.kvelertak.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Rogaland
2. Crack Of Doom
3. Necrosoft
4. Discord
5. Bråtebrann
6. Uglas Hegemoni
7. Fanden Ta Dette Hull
8. Tevling
9. Stevnemøte Med Satan
10. Delirium Tremens
11. Ved Bredden Av Nihil
Gesamtspielzeit: 58:14

tsunemoto
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Beitrag vom 18.02.2020
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