Wir schreiben das Jahr 1994. THE OFFSPRING veröffentlichen "Smash", GREEN DAY "Dookie" – und NOFX "Punk In Drublic". Alle drei sind erfolgreich und werden vergoldet, aber während THE OFFSPRING und GREEN DAY fette Plattenverträge abschließen und auf MTV & Co. auf und ab gespielt werden, bleiben NOFX Epitaph bzw. Fat Wreck Chords treu und verbieten MTV und kommerziellen Radiosendern sogar, sie zu spielen. Und wie sich bald herausstellte, war das kein Fehler. Denn während die zwei anderen Bands für den Mainstream längst schon wieder out sind und in Undergroundkreisen teilweise (zu Unrecht) als Verräter verpönt sind, können NOFX auf einen treuen Fankreis vertrauen, der heute wahrscheinlich größer ist als der der beiden anderen Bands zusammen – auch wenn diese von ihren erfolgreichsten Alben vielleicht mehr verkauft haben als NOFX von allen Alben zusammen.

"Punk In Drublic" gilt bei vielen NOFX-Fans als ihr bestes Album – auf jeden Fall darf es in keinem wohlsortierten gutbürgerlichen Punkhaushalt fehlen. Darauf finden sich Punkperlen wie "Linoleum", "The Brews" oder "Fleas", vor allem aber das wütende "Don`t Call Me White" - Meiner Meinung nach einer der besten Punksongs und der beste NOFX-Song überhaupt; der Text könnte glatt von Jello Biafra stammen. Fat Mike komponiert wieder wie ein (Punk-)Weltmeister und vergleicht man die CD mit älteren NOFX-CDs ist auch El Hefes Einfluß deutlich erkennbar. "Punk In Drublic" ist eine CD im typischen NOFX-Stil aus ihren besten Tagen, ohne dass die Songs jemals eintönig wären. Wer sie nicht im Regal stehen hat, ist selber schuld.