Mit der EP „Never Walk Alone“ gibt es das zweite Lebenszeichen der österreichischen Post-Grunger VERTILIZAR. Geboten wird bekannt und mehr als solide Genrekost, die sich dank sattem Sound und gelungenem Songwriting definitiv nicht verstecken braucht.

Mit rauen Riffs, melancholischer Stimmung und dezenten Melodien steigt man mit dem Titeltrack auch gekonnt ein und gibt die Richtung vor. Raue, aber emotionale Vocals von Oliver Zinhobl setzen zudem einen Stempel darauf und verweisen einmal mehr auf die Vorbilder, die rund um die Jahrtausendwende für Aufsehen sorgten. Darunter Truppen wie STAIND, DROWNING POOL, SEETHER, SHINDOWN, aber auch im Ansatz LINKIN PARK und KORN. „Bow Down“ klingt einen Tacken moderner und vor allem auch heavier. So gibt es bedrohlichen Sprechgesang und heftige Riffs. Und obwohl es hier alles andere als hymnisch zugeht, möchte man den Refrain recht schnell mitträllern. Dafür zeigt sich das etwas lockerer gehaltene und rockende „Disarmed“ umso eingängiger und eben hymnisch. Hierzu gibt es ebenso wie zum folgenden und wieder etwas moderner gehaltenen „Victory“ ein Video auf Youtube zu finden. Den Abschluss macht „Devour Me“ mit verspielten Riffs und ähnlicher Atmosphäre wie der Opener. Die Produktion kann sich, wie bereits erwähnt absolut hören lassen und ist authentisch sowie transparent. Und das Artwork, stilecht mit „Parental Advisory“, rundet das Gesamtbild gut ab.

Alles soweit solide, macht Spaß, tönt heavy und hat für die für das Genre nötigen Ecken und Kanten sowie genügend Gefühl. Auch wenn es „Never Walk Alone“ noch an Hits fehlt und man für ein Full-Length Album vielleicht noch ein paar zündende Ideen sowie Abwechslung braucht, könnten die Jungs, wenn sie ihren eingeschlagenen Weg weiterverfolgen, durchaus bald als Geheimtipp oder sogar noch mehr gelten. Wir sind auf jeden Fall gespannt, was da noch kommt, und wie VERZILIZAR live so abgehen.