Wenn man eines DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND definitiv nicht vorwerfen kann, dann ist das mangelnde Produktivität. Alle paar Monate flattert einem ein neuer, zumeist in sehr buntes Artwork gehüllter Tonträger der Wiener Truppe ins Haus. Bei „The Cosmic Trigger: Retriggered“ handelt es sich jedoch nicht um neues Material, sondern um einen Remix des 2013er Albums der Band um Albin Julius.

Zwar liegt mir die ursprüngliche Version des Albums nicht zum Vergleich vor, im Unterschied zu den anderen mir bekannten DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND-Veröffentlichungen ist die vorliegende Scheibe jedoch weniger Krautrock-lastig, dafür umso elektronischer und tanzbarer ausgefallen. Kinky Dark Rock nennet sich das Genre, wie im Bandinfo angeführt wird. Mit Synth Rock und Gothic lässt sich der Sound auf dem Album auch recht gut beschreiben, welcher natürlich auch von den typischen DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND-Trademarks geprägt ist, auch wenn diese auf dem Album etwas weniger stark hervorstechen als auf anderen Veröffentlichungen der Band. Besonders charakteristisch auf „The Cosmic Trigger: Retriggered” ist der Gesang von Lina Baby Doll von der schwedischen Industrial-Band DEUTSCH NEPAL, welcher dem Album einen ganz eigenen Flair verleiht, wodurch es sich vom Rest der sehr umfangreichen Diskographie etwas abhebt.

Die meisten Stücke auf „The Cosmic Trigger: Retriggered“ verströmen eine recht melancholische Atmosphäre, sind andererseits aber auch sehr tanzbar ausgefallen. Einerseits Gothic-Disco, andererseits dann doch wieder psychedelisch angehaucht, schlägt diese Scheibe musikalisch wieder in eine komplett andere Richtung als die erst vor einigen Monaten erschienene Kollaboration mit MHÖNOS, welche sicherlich das finsterste und bösartigste Album im bisherigen Oeuvre von DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND darstellt. Die Truppe um Albin Julius beweist mit „The Cosmic Trigger: Retriggered“ einmal mehr, dass sie sich nicht auf einen musikalischen Stil festlegen lässt und die Hörerschaft immer wieder zu überraschen weiß.