Mit NEVARIA will sich Tanja Schneider, die einst bei DAWN OF DESTINY trällerte, mitsamt Debüt und dessen offensichtlichen Titel „Finally Free“ von ihrer vorherigen Truppe emanzipieren und stellt somit eine weitere Band aus der Symphonic Metal-Ecke vor.

Doch so recht zünden will „Finally Free“ bei den ersten Durchläufen nicht. Tanja bestizt zweifelsohne eine gute Stimme, die trotz NIGHTWISH Melodien nicht zwangsweise an die Genregröße erinnert. Leider fehlt es den meisten Titeln aber an Spannungsmomenten und vor allem an einem homogenen Ganzen. Wo noch einzelne Melodien, Parts oder Vocallines wirklich gefallen, funktionieren die Kompositionen als Ganzes einfach nicht so wie sie sollen. Überladen, merkwürdig gemischt und irgendwie etwas anstrengend sind da die Songs, die oftmals auch mit kitschigen Keys zugekleistert sind und eher gegen die Riffs und den Gesang arbeiten, als mit ihm, obwohl hier gar nicht so viel passiert wie eben bei den genannten Finnen oder auch WITHIN TEMPTATION, die schon deutlich bombastischer unterwegs waren.

Das soll aber nicht heißen, dass NEVARIA keine guten Songs abliefern. Das getragene „Wind“ kann durchaus mit ruhigen Momenten und gelungenem Aufbau überzeugen, „Life“ ist zwar ein typischer Symphonic Metal Song, wie man ihn kennt, funktioniert zu Beginn aber sehr gut und „Raise Your Fist“ hat einige coole, thrashige Riffs zu bieten. „Black And White“ nervt dann vom Riffing her wieder gewaltig, dudelt mit Folkmelodien herum und gegen Ende ist dann alles wieder komplett überladen produziert und erschlägt einen einfach nur.

Leider ist „Finally Free“ über weite Strecken nicht auszuhalten. Die merkwürdige Produktion und die konfusen Keys übertönen die eigentlich doch anständigen Melodien, Riffs und Vocallines, die einzeln durchaus gefallen. Leider kann man so das Album nur schwer am Stück ertragen. Und so hoffe ich für Tanja und ihre Truppe, dass man beim Nachfolger auch das richtige Händchen für die technische Seite der Platte findet. So ist für mich eine Bewertung auch leider nicht möglich.