Zwar ist das letzte Studio Album von MARILLION, die gerade ihren dritten Frühling erleben, schon wieder sechs Jahre alt, doch das hält das Prog-Gespann natürlich nicht davon ab, gut zwei Releases im Jahr nach zu schieben. Mit zahlreichen Live-Alben, DVDs und Singles kommen die Briten auf über zehn Veröffentlichungen seither. Nun schiebt man mit „With Friends From The Orchestra“ Klassiker, durch ein, wie der Name schon verrät, Orchester aufgepeppt und neu interpretiert, nach.

Aufgenommen wurde das Material im Frühjahr des Jahres im sogenannten Racket Club und wurde in den Real World Studios, die bekanntlich Ex-GENESIS Legende Peter Gabriel gehören, nachbearbeitet. Die fast 80 Minuten, aufgeteilt auf neun Tracks, die allesamt eher aus neueren Alben stammen, erstrahlen so in neuem Licht und bekommen einen neuen Vibe, haben aber nichts an Gefühl und Atmosphäre verloren. Egal, ob man das kurze und verträumte „A Collection“ genießt, oder sich mit dem 18-Minüter „Ocean Cloud“ auseinandersetzt, MARILLION verstehen, wie man ein Orchester richtig einsetzt und ihre Songs dadurch nochmal extra veredelt. Natürlich thront darüber aber die gefühlvolle Stimme von Steve Hogarth, der hier wieder alles gibt und mit den Streichern, Bläsern und auch Saxophon, das in „The Strange Engine“ zum Einsatz kommt, wunderbar harmoniert.

Im Gegensatz zu vielen anderen Orchester-Projekten, klingt „With Friends From The Orchestra“ sehr intim und am Boden geblieben. Nichts wirkt überladen oder gar erdrückend, MARILLION besinnen sich weitehrin auf das Wichtigste und erschaffen somit ein wirklich einzigartiges und interessantes Erlebnis, das Fans auf jeden Fall antesten sollten.