RELIQUIAE - Babylon
Label: Metalville (rough Trade)
Vor einem Jahrzehnt wurde in Osnabrück die Mediaeval Rock Band RELIQUIAE aus der Taufe gehoben. Man produzierte eifrig Alben und EPs und auch live wurden die Songs oftmals zum Besten gegeben. Bei uns ist diese Gruppe weitestgehend unbekannt, aber vielleicht ändert sich das mit der neuen Platte „Babylon“.

Wenn man das Album in die Hand nimmt, sticht einem zuerst ein dunkler Turm ins Auge, ähnlich dem aus diversen Fantasy-Filmen, aber nachdem das Album „Babylon“ heißt, dürfte es sich doch um den Turm von Babel handeln. Die CD selbst ist mit einem indianischen Symbol verziert, was etwas verwirrt, aber es geht ja doch darum, was man darauf zu hören bekommt. Und dabei handelt es sich um mittelalterliches Instrumentarium mit dem inbrünstigen, klaren Gesang von Vocalist Bastus, der sehr angenehm anzuhören ist. Weniger angenehm ist der erste Song mit dem Titel „Engelmacher“, dessen Inhalt ein trauriges Kapitel der Menschheit ist, das zum Glück in der heutigen Zeit zumindest in der westlichen Welt ihre Bedeutung verloren hat. Musikalisch etwas flotter ist der Song „Hölle“, der lädt musikalisch zum Tanzen ein, ist aber von den Lyrics her eher ernsthaft. Neben mitreißenden Mittelalter-Rhythmen finden sich auch sanfte, traurige Balladen wie „Die Sonne Scheint“ auf diesem Album, und mit „In 80 Stunden Um Die Welt“ gibt es ein sehr gelungenes Seemannslied über die Gefühlswelten von Seeleuten, das Schunkelstimmung erzeugt.
Nach zwei mitreißenden Tanzliedern folgt Tieftrauriges, jedoch geht es bei „Scheintod“ um das Sterben der Gefühle, was wohl jeder schon einmal durchgemacht hat. Ein zauberhaftes Liebeslied ist „Ohne Dich“ – eine schönere Liebeserklärung gibt es selten zu hören, und dieses Lied ist durch den eingängigen Refrain perfekt zum Mitsingen geeignet. Zum Abschluss gibt es noch eine Instrumentalversion von „Scheintod“ betitelt als „Edicion Del Cuarteto“, also gespielt von einem Streichquartett, wodurch die Platte ein symphonisches Finale hat.

Ich bin zwar keine besondere Freundin von Vergleichen, aber beim Anhören von „Babylon“ wurde ich oftmals an SCHANDMAUL erinnert, was ja nicht unbedingt gegen RELIQUIAE spricht. Ganz im Gegenteil, die Osnabrücker vermögen mit tiefsinnigen Texten und mittelalterlichen Melodien zu verzaubern. Vielleicht ist ja „Babylon“ doch ein Sprungbrett für steigende Popularität, was ich dieser Band wirklich wünschen würde.

www.facebook.com/ReliquiaeBand


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Engelmacher
2. Hölle
3. Liebesglut
4. Die Sonne Scheint
5. In 80 Stunden Um Die Welt
6. Feuertanz
7. Die Motte
8. Scheintod
9. Enigma
10. Verboten
11. Ohne Dich
12. Prinz Von Babylon
Gesamtspielzeit: 42:55

Metalmama
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Beitrag vom 26.11.2019
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