VISION DIVINE - When All The Heroes Are Dead
Label: Scarlet Records
Als man den großartigen Sänger Michele Luppi, der später seine neue Heimat bei SECRET SPHERE gefunden hat, verlor, war die Überraschung groß, als man ankündigte, dass niemand Geringeres als Mitbegründer und RHAPSODY-Sänger Fabio Lione 2008 wieder bei VISION DIVINE einstieg. Es entstanden zwei starke Alben, doch seit 2012 ist bei den Italienern mehr oder weniger Funkstille eingekehrt. Nun ist Fabio bei ANGRA und reunionierte in einer der zig RHAPSODY Inkarnationen, während VISION DIVINE sich neu formierten und mit Mike Terrana (Ex-RAGE, Ex-MASTERPLAN, uvm.) einen berühmten Drummer sowie mit Sänger Ivan Giannini (DERDIAN, ELEGACY) neue Mitglieder vorstellte.

Dennoch hat sich in den sieben Jahren Pause stilistisch kaum etwas geändert. Immer noch regieren wunderschöne Melodien vom Keyboard, heavy Riffs, Doublebass-Attacken sowie einfühlsame Vocals. Ivan mag vielleicht nicht die Stimmgewalt von Fabio besitzen und auch nicht die Höhen eines Michele erreichen, siedelt sich aber angenehm zwischen den beiden an und bringt seinen ganz eigenen Charme in den Sound der Südländer. Live dürfte er aber kaum Probleme haben die Songs seiner Vorgänger adäquat zu präsentieren, zumal man auch hört, dass der Mann mit Herzblut dabei ist. Zu den gewohnten Elementen gesellen sich natürlich ein futuristischer Unterton, die italienische Prise Bombast und eine enorme Spielfreude, die sich in so manch Lead, Solo oder Melodie niederschlägt. Außerdem schafft es die Band auch trotz progressiver Schlagseite gut ins Ohr zu gehen und stets einen positiven Unterton zu bewahren. So ist beispielsweise „Fall From Grace“ eine wunderbare Hymne, „Now That All The Heroes Are Dead“ bringt eine gute Portion Pathos mit und „The King Of The Sky“ gibt mit ratternder Doublebass, dicken Chören und fetten Keyboardteppichen wunderbar Gas. „300“ ist ob des Titels und Themas dafür zunächst überraschend balladesk ausgefallen, aber auch der Track entwickelt sich zu einer dynamischen Hymne, die VISION DIVINE gerecht wird. Eine dicke Prise Kitsch und Pathos gibt es zum Schluss noch mit dem cineastischen „The Nihil Propaganda“ in dem es auch vermehrt Chöre, Drama und sogar eine Erzählstimme gibt. Hier grüßen natürlich RHAPSODY (OF FIRE).

VISION DIVINE sind zurück und liefern mit ihrem nun achten Werk ein mehr als solides Comeback. Bandboss Olaf Thörsen hat nach wie vor alles im Griff und bietet mit neuem LineUp den Fans das was man von der Band erwartet. Und auch wenn man die Glanztaten von früher nicht ganz erreicht, so kann man „When All The Heroes Are Dead“ eigentlich nicht wirklich etwas vorwerfen.

www.visiondivine.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Insurgent
2. The 26th Machine
3. 3 Men Walk The Moon
4. Fall From Grace
5. Were I God
6. Now That All The Heroes Are Dead
7. While The Sun Is Turning Black
8. The King Of The Sky
9. On The Ides Of March
10. 300
11. The Nihil Propaganda
12. Angel Of Revenge
Gesamtspielzeit: 57:24

maxomer
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Beitrag vom 24.10.2019
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