PUDDLE OF MUDD - Welcome To Galvania
Label: Pavement Music
Mit Hits wie „Blurry“, „She Hates Me“ oder „Drift And Die“ konnten die aus Kansas stammenden Post-Grunger von PUDDLE OF MUDD kurz nach dem Millenium etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ein paarmal charten und dann erfolgreich in Vergessenheit geraten. Doch jetzt sind die Jungs rund um Wes Scantlin mit neuem Album zurück. Gut, wirklich aufgelöst haben sich die Amis nie und es gab auch hier und da das eine oder andere Album, wirklich auf dem Radar der Öffentlichkeit, erschien man aber bisher nicht mehr. Aber so geht es wahrscheinlich vielen Truppen dieser Bewegung, wie auch STAIND, MATCHBOX TWENTY, INCUBUS oder HOOBASTANK, die hier und da mal irgendwo auftauchten, aber nie an alte Erfolge anknüpfen konnten.

Die Frage ist nun, ob PUDDLE OF MUDD mit ihrem fünften regulären Album „Welcome To Galvania“, das zehn Jahre nach dem letzten Album enstanden ist, wieder Erfolge feiern können, oder zumindest musikalisch überzeugen. Musikalisch bleibt man dem Genre zumindest treu, denn der Opener „You Don´t Know“ geht gleich in Richtung staubigem, schwerem Grunge und tönt ganz stark nach 90s und den 2000er Jahren. „Uh Oh“ lässt die punk-rockige Schlagseite, die damals im Radio auf und ab lief wieder aufleben und „Go To Hell“ Grunge-rockt heavy und fett aus den Boxen. Dass die Truppe nun quasi runderneuert ist und man erst seit fünf Jahren in der Konstellation zusammen spielt merkt man dem Material auch kaum an. Altbacken und etwas in die Jahre gekommen klingt das Material aber dennoch. Somit ist „Welcome To Galvania“ mehr etwas für Nostalgiker, die jetzt nicht erwarten, dass PUDDLE OF MUDD bewusst den Sprung in das aktuelle Zeitalter geschafft haben. Hier wird in der Vergangenheit geschwelgt, soweit es nur geht. Die Akustik-Nummer „My Kind Of Crazy“ ist da ebenso wie das stark an NIRAVNA, PEARL JAM, ALICE IN CHAINS und Co. erinnernde „Kiss It All Goodbye“, bester Beweis für diese Tatsache.

Das soll aber nicht heißen, dass das neue Werk von PUDDLE OF MUDD schlecht ist, aber halt auch nichts Besonderes. Ob die Amis von ihrem Kultfaktor wirklich leben können ist schwer zu sagen, denn abgesehen vom Guilty-Pleasure Hit „She Hates Me“ ist von damals wahrscheinlich bei den Kids aus den 90s nicht viel haften geblieben. Ob man damit neue Fans gewinnen kann oder Nostalgiker zufriedenstellen, ist auch fraglich, denn zweite Kategorie greift wahrscheinlich einfach zum Original. Dennoch ist „Welcome To Galvania“ ein interessantes Album und überaus solide – nur halt 15 oder mehr Jahre zu spät.

puddleofmudd.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. You Don´t Know
2. Uh Oh
3. Go To Hell
4. Diseased Almost
5. My Kind Of Crazy
6. Time Of Our Lives
7. Sunshine
8. Just Tell Me
9. Kiss It All Goodbye
10. Slide Away
11. Uh Oh (Come Clean Version)
Gesamtspielzeit: 42:27

maxomer
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Beitrag vom 20.10.2019
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