MAIEUTISTE - Veritas
Label: Les Acteurs De L’ombre
2015 haben die Franzosen MAIEUTISTE mit ihrem selbstbetitelten Album bereits ein gutklassiges Albumdebüt vorgelegt, welches sich mit seinem doomlastigen Black Metal trotz progressiver Songstrukturen sowie Hinzunahme von Ambient- und sogar Jazz-Elementen jedoch nicht wirklich von anderen Veröffentlichungen aus dem Black Metal-Bereich abheben konnten. Nachdem mit „Veritas“ bereits vor einigen Monaten ein Advancetrack des Nachfolgealbums auf einem Promosampler des Labels und auf Youtube veröffentlicht wurde, ließ mich dieser bereits eine Riesensteigerung zum Vorgängeralbum erwarten und schraubte die Erwartungen an das gleichnamige Album immens in die Höhe.

Mit besagtem Track, hier „Veritas I“ betitelt, startet das Album auch. Instrumental waren die Franzosen ja bereits bislang über jeden Zweifel erhaben, aber spätestens beim Einsetzen des Klargesangs wird man als Hörer von der Musik gänzlich eingefangen. Die melodische Gitarrenarbeit harmoniert perfekt mit dem Gesang, welcher zwischen typischen Black Metal-Vocals und traumhaftem Klargesang variiert. Härte und Melodie, Anspruch und Eingängigkeit, selten habe ich in letzter Zeit einen Song gehört, der diese Attribute besser vereint als „Veritas“. So ein Opener macht es definitiv schwer, das Niveau auf Albumlänge zu halten. Aber mit „Infinitus“ gibt es schon das nächste Highlight: unverzerrte Gitarre und erneut Klargesang zu Beginn lassen das Stück fast wie eine schwarzmetallischere Version von OPETH auf ihrem Meisterwerk „Morningrise“ klingen. Selten hat mich in letzter Zeit eine neuere musikalische Veröffentlichung emotional so sehr berührt wie seinerzeit dieses zweite Album der Schweden, aber MAIEUTISTE gelingt genau das. Mit dem kurzen, von Streichern getragenen Stück Kammermusik „Spiramus“, welches ohne weiteres auch auf einem THERION Album Platz finden könnte, hat man kurz Zeit zum Durchatmen, bevor es mit „Universum“ zunächst einen Abstecher zum (anspruchsvollen) Black/Death Metal gibt, bevor man erneut OPETH oder neueren ENSLAVED ähnliche Songstrukturen erkundet. Das fast viertelstündige „Vocat“ vereint dann einmal mehr die Stärken der Truppe aus St. Etienne. Black Metal, Death Metal-Einsprengsel, Doom, aber auch progressive Elemente verschmelzen zu einer düster-metallischen Melange, die einen ein ums andere Mal an die britischen Melancholiker MY DYING BRIDE denken lässt. Den Abschluss macht das von melodischer Gitarrenarbeit getragene, erneut an OPETH erinnernde „Veritas II“, welches dieses Hammeralbum mehr als würdig beschließt.

Mit „Veritas“ haben die Franzosen MAIEUTISTE nicht nur eine gewaltige Steigerung zum letzten Album vorgelegt, sondern auch wirklich einen Meilenstein des Genres erschaffen, an dem sich die Konkurrenz zukünftig wird messen müssen. Für mich definitiv eine der stärksten Scheiben des Jahres 2019!

www.facebook.com/maieutisteofficial


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Veritas I
2. Infinitus
3. Spiramus
4. Universum
5. Vocat
6. Veritas II
Gesamtspielzeit: 53:50

Mike
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Beitrag vom 07.10.2019
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