IVORY TOWER - Stronger
Label: Massacre Records
Wirklich bekannt sind IVORY TOWER aus dem Norden Deutschlands noch nicht, dabei agieren die Herren im Bereich des Porg/Power/US-Metal bereits seit Mitte der Neunziger und dürften in ihrer Heimat auch live recht fleißig unterwegs gewesen sein. Zudem gibt es bereits vier Alben, die über diverse Labels veröffentlich wurden, aber wohl nie den erhofften Durchbruch brachten. „Stronger“ ist nun der fünfte Streich und soll´s nach acht Jahren Pause, einem Sängerwechsel und mit Massacre Records im Rücken, hoffentlich richten.

Und die Jungs wollen es echt wissen. Mit über 75 Minuten ist „Stronger“ von der Spielzeit her schon amtlich, der Sound von Tony Lindgren, der schon mit DRAGONFORCE, ANGRA oder KREATOR gearbeitet hat, ist druckvoll und kann sich mit der Konkurrenz mühelos messen und der Sound, auch wenn man soch manch Inspiration heraushört, durchaus eigenständig. Zudem hat Dirk Meyer, der auch schon wieder sechs Jahre im LineUp ist, ein wirklich facettenreiches und umfangreiches Repertoire am Gesang zu bieten. Wenn man denn Vergleiche ziehen möchte, dann kommen verschiedenste Bands in den Sinn, denn da wären zum Beispiel SAVATAGE in ihrer härteren Phase, SYMPHONY X, wenn es mal proggig bis thrashig wird, und COMMUNIC oder NEVERMORE, wenn es mal düster bis intensiv tönt. Zudem kommen auch deutsche Combos wie BRAINSTORM oder MYSTIC PROPHECY in den Sinn.

Man merkt schon, dass IVORY TOWER verdammt abwechslungsreich zu Werke gehen, aber stets einen Roten Faden beibehalten. Egal, ob es mal härter wird, melodisch-verspielt, oder sogar rockig, die Jungs wissen was sie tun und zeigen, dass man sich für das Material auf jeden Fall viel Zeit gelassen und Mühe gegeben hat. Die Keyboards bleiben meist dezent im Hintergrund, sorgen aber für Atmosphäre, während die knackigen Riffs den Ton angeben und Dirk über allem thront. Auch wenn „Stronger“ ein paar Durchläufe benötigt, was bei der Spielzeit kaum verwundert, so gibt es schnell Parts und Songs, die gut hängen bleiben und da seien der Opener „The Offer“, das treibende „End Transmission“ oder das melodische „Life Will Fade Away“ erwähnt. Ganz im Gegensatz dazu steht das Schlusstrio, das alleine fast eine halbe Stunde des Albums einnimmt. Gibt man dem 12-Minüter „One Day“ und seinen beiden vorangehenden Tracks aber die nötige Zeit, wird man auch belohnt.

IVORY TOWER haben ihren Titel wirklich nicht willkürlich gewählt und zeigen sich stärker denn je. Abwechslungsreicher, heavy und trotzdem melodisch tönender Mix aus Prog und Power gibt es zwar wie Sand am Meer mittlerweile, doch die Deutschen können qualitativ nun auf jeden Fall in der Oberliga mitspielen. Ob sie dort nun auch fix aufgenommen werden, bleibt natürlich abzuwarten.

ivorytower.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Offer, Loser
2. End Transmission
3. Money
4. In Me
5. Slave
6. Strong
7. Flight Of The Dragon
8. Life Will Fade
9. Passing
10. The Wolves You Let In
11. One Day
Gesamtspielzeit: 76:10

maxomer
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Beitrag vom 19.09.2019
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