ARISES - System
Label: Saol
Kroatien ist nicht gerade bekannt für erfolgreiche Metalbands, gefühlt gibt es dort überhaupt nichts. Das mag laut den Herren von ARISES vor allem daran liegen, dass sich die Kroaten nach wie vor vom Jugoslawien-Krieg und auch der Sowjetunion erholen. So blicken die Newcomer auf ihrem Debüt nun auf das aktuelle „System“ und warnen vor Fehlern aus der Vergangenheit: Überwachung, Kontrolle und Gewalt.

Musikalisch bewegt man sich irgendwo zwischen Modern und Melodic Death Metal und zeigt bereits auf dem Debüt, das verschiedenste Einflüsse erkennen lässt, dass großes Potential im Balkanstaat schlummert. Riffs á la IN FLAMES zu ihrer „Clayman“ bzw. „Reroute To Remain” Phase treffen auf verspielte Melodien, modernen Sound und einen Mix aus Shouts und eingängigen Clean-Vocals, die Tomislav Šani wunderbar im Griff hat. Dazu liefert man verspielte Soli, einprägsame Melodien und Refrains zum Mitsingen. Zudem hört man auch, dass man es hier nicht mit kompletten Neulingen zu tun hat, denn ihre Instrumente beherrschen die Jungs von ARISES auf jeden Fall und präsentieren sich auch als eingespieltes Team, was daran liegt, dass man bereits seit der Jahrtausendwende unter verschiedenen Namen zusammen musizierte und zuletzt die seit 2004 aktive Truppe RISING DREAM zu Grabe trug und sich geschlossen ARISES widmete. Die Vorgängerband war noch im Power Metal verwurzelt, was man auch spätestens im sphärischen „System Corrupt“, das mit verträumten Keys und weiteren Spielereien überrascht. Aber auch sonst zeigt man sich variabel und mutig. Zunächst geht „Terror Done“ aber wieder brutaler von der Hand, hat aber auch einen hymnischen Refrain zu bieten, während „Jericho“ noch weiter in die Moderne driftet und „Gunshot Melodies“ wider zwischen Modern Metal der Marke SOILWORK und skandinavischem Power Metal schwankt.

Mag sein, dass ARISES die Klasse von SOILWORK oder IN FLAMES bei weitem nicht erreichen, doch mit „System“ ist schon ein überraschend solider Grundstein gelegt. Sollten die Kroaten noch ihre eigene Linie finden und sich beim Zweitling damit steigern können, könnte die Truppe durchaus noch für Aufsehen sorgen. So ist „System“ für Fans des modernen Metal auf jeden Fall schon mal einen Versuch wert.

www.facebook.com/arisesmusic


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Built To Fall
2. Shallow
3. System Corrupt
4. Terror Done
5. Confession
6. Jericho
7. Probe The Bloodline
8. Gunshot Melodies
9. I Am One
Gesamtspielzeit: 39:09

maxomer
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Beitrag vom 15.09.2019
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