IMPERIUM DEKADENZ - When We Are Forgotten
Label: Napalm Records
Dass Black Metal nicht unbedingt nur aus dem Hohen Norden in ansprechender Qualität geliefert wird, beweisen seit vielen Jahren IMPERIUM DEKADENZ. Die beiden Musiker Vespasian und Horaz aus Baden-Württemberg schufen in den letzten 15 Jahren viele mitreißende Klänge, die auf Alben und auch bei Live-Gigs unters Volk gebracht wurden, was die Zahl und auch die Hallen immer größer werden ließ. Das bereits sechste Album trägt den Titel „When We Are Forgotten“, und man darf gespannt sein, ob darauf der eingeschlagene musikalische Weg weiter fortgeführt wird.

Man startet mit zwar kraftvollem, aber auch mystischem Black Metal, bei dem der Focus stark auf der Musik und nur wenig auf den Lyrics liegt, die aus einem Mix aus bedrohlichen Screams und cleanem Backgroundgesang bestehen. Die Gitarren bilden einen undurchdringlichen Klangteppich, über den sich Gesang, und auch so manches melodische Riff erhebt. Besonders hervorstechend ist „My Solace I (Choirs of Solitude)“, bei dem Vocalist Horaz zwischen erzählerischer Clean-Stimme und aggressiven Growls hin- und herschwankt. Das Tempo ist eher langsam und der Track dadurch sehr atmosphärisch geraten, ebenso wie bei den Instrumentalstücken „Trauma“, „Seance“ und „Reverie“, die den Ohren etwas Entspannung gönnen, bevor es erneut druckvoll weitergeht. Durch die manchmal gebrüllten dann wieder geflüsterten Growls geraten Tracks wie „A Cave Called Wisdom“ zu äußerst furchteinflößenden Stücken, gelebte Düsternis sozusagen. Aber nicht nur dieser hat sich das Duo verschrieben, sondern mit Tracks wie „Transcendence“ verfolgt man auch den Weg des härteren Black Metals. Mit dem Abschlusstrack „Frozen In Time“ wird noch einmal betont auf bedrohliche Düsternis gesetzt, und damit wird der Name zum Inhalt, da einem dabei ein gewisses Frösteln den Rücken hinunterzieht.

Die Musik von IMPERIUM DEKADENZ besteht aus den Eckpfeilern Mystik, Klangfülle und Bösartigkeit. Mag sich ein bisschen eigenwillig anhören, aber die einzelnen Elemente verschmelzen zu einem sehr gelungenen Ganzen, und man kann sich wirklich zurücklehnen und darin versinken, beziehungsweise bei den härteren Parts auch ordentlich mitbangen. Trotz der Gegensätze finden sich keine störenden Ecken und Kanten, sondern die Übergänge sind stets fließend.
Damit erreichten IMPERIUM DEKADENZ eher das Gegenteil vom Albumtitel „When We Are Forgotten“, denn mit dieser wirklich gelungenen Platte, könnten sie sich bei einigen erst in Erinnerung bringen.

www.facebook.com/ImperiumDekadenz


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. When We Are Forgotten
2. Bis Ich Bin
3. My Solace I (Choirs Of Solitude)
4. Trauma
5. A Cave Called Wisdom
6. Transcendence
7. Séance
8. Absenz Elysium
9. My Solace II (Paths Of Perception)
10. Reverie
Gesamtspielzeit: Frozen In Time.

Metalmama
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Beitrag vom 07.09.2019
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