Da ist mir doch glatt das nun sechste Album von MISERY INDEX durch die Lappen gegangen. Doch nicht mit mir! Denn das Live-Album „Live In Munich“ hat mir nach fünf Jahren Studio-Pause der aus Baltimore stammenden Death-Grinder verdammt viel Lust auf ein neues Album gemacht. Und „Rituals Of Power“ hält mühelos das, was der Albumname verspricht.

Bitterböse schwappt die Death-Walze „Universal Untruths“ aus den Boxen und macht unmissverständlich klar, dass MISERY INDEX in den fünf Jahren Pause nichts verlernt haben. Es folgt mit „Decline And Fall“ ein nicht minder heftiger Track, der aber an Geschwindigkeit gewaltig zunimmt. Die Jungs ballern aus allen Rohren und Jason Netherton kotzt sich nicht minder fies und schnell durch das Material. Und der Titel „Rituals Of Power“ wird spätestens jetzt klar, denn die Amis gehen so kraftvoll zu Werke wie noch nie. Zugute kommt ihnen natürlich auch die tighte Produktion, die gleich von mehreren Produzten je nach Instrument übernommen wurde. Darunter niemand geringeres als Eric Rutan (HATE ETERNAL, Ex-MORBID ANGEL), während Will Putney (GOJIRA, THY ART IS MURDER, FOR TODAY) das Mastering übernahm. „The Choir invisible“ geht dann noch eine Spur dynamischer und zwischendurch sogar fast punkig zu Werke, „Hammering The Nails“ erinnert mit seiner stoischen Doublebass an OBITUARY und der Titeltrack drückt nochmal das Gaspedal durch, tönt im Refrain aber schon fast hymnisch, wohingegen „Naysayer“ am Schluss in unter drei Minuten nochmal alles kompromisslos zerlegt.

MISERY INDEX liefern hier ein exzellentes Stück Death Metal ab, das sie nun doch endlich mal in die wirkliche Oberliga katapultieren sollte. Egal ob man Fan von OBITUARY, ILLDISPOSED, MORBID ANGEL, NAPALM DEATH oder ABORTED ist – in „Ritual Of Power“ ist voll alledem ein bisschen was drin und sollte darum auch gehört werden!