Dass Griechenland eine lebendige Extreme Metal-Szene hat, wissen wir nun schon länger und auch, dass sich die Bands dort gerne gegenseitig unter die Arme greifen. So halfen SEPTICFLESH den Jungs von W.E.B. aus und gehen regelmäßig mit ROTTING CHRIST auf Tour, dafür covern diese ihre Quasi Zweit-Band THOU ART LORD immer mal wieder live. Nun veröffentlichen die Herren um Sakis Tolis gemeinsam mit den Landskollegen von VARATHRON eine Split mit dem Titel „Duality Of The Unholy Existence“ zu der beide Truppen je einen Song beisteuerten.

Den Anfang machen ROTTING CHRIST, die ja auf dem aktuellen Album soundtechnisch eher eine Art Best Of zusammenstellten und etwas an Entwicklung vermissen ließen. Dennoch ist „The Heretics“ ein starkes Stück Extreme/Dark Metal. So überrascht „Spiritus Sancti“ mit einer erfrischend anderen Seite. Klar, ROTTING CHRIST klingen auch hier komplett nach sich selbst, doch die Melodien tönen nicht so bekannt, wie zuvor und auch wenn der Track durchaus auf „The Heretics“ oder einem anderen aktuellen Album Platz gefunden hätte, hat man bei den Melodien, Chören und Riffs etwas getweakt. Also ein absolut gelungener Song der Griechen, der zeigt, dass man auf jeden Fall noch Ideen in der Hinterhand hat, zumal hier Sakis auch gesangstechnisch nicht nur auf typische Kost setzt.

VARATHRON sind zwar keine Unbekannten in der internationalen Szene, konnten aber, obwohl man auch schon seit den 80ern aktiv durch die Lande zieht, nicht ganz den Bekanntheitsgrad wie eben RC oder SEPTICFLESH erreichen. „Shaytan“ ist definitiv noch tiefer im Black Metal verwurzelt als der Track der Kollegen, was vor allem am krächzenden und etwas in mit Hall-Effekt ausgestatteten Gesang von Stefan Necroabyssios, der klingt wie ein früher Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY), liegt. Dafür sind die Riffs umso moderner ausgefallen und auch die Produktion ist abgesehen vom Gesang auf der Höhe der Zeit. Die Kombi aus zeitgemäßem Death und altem Black Metal gefällt auf Anhieb und passt auch wunderbar zu den Kollegen auf dieser kleinen, aber feinen Split EP. Also eine gemeinsam Tour darf gerne kommen!