Nachdem gerade erst das letzte Album „Wish I Weren’t Here“ erschienen ist, stehen DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND bereits mit einer neuen Veröffentlichung in den Startlöchern. Dabei handelt es sich um eine Kollaboration mit der französischen Doom-Band MHÖNOS. Musikalisch hat das Ganze recht wenig zu tun mit „Wish I Weren’t Here“ oder der davor erschienenen Zusammenarbeit mit WHITE HILLS, welche beide musikalisch recht eingängig waren. Im Vergleich dazu muss man die vorliegende Scheibe als ziemlich schwere Kost bezeichnen.

Eine musikalische Charakterisierung fällt eher schwer, das erste der drei unbetitelten Stücke würde ich am ehesten in Richtung Ambient/Drone einordnen. Der nächste Song ist von einem repetitiven Drumpattern, psychedelischen Gitarren und einem gewissen Industrial-Einschlag geprägt. Den ansonsten so charakteristischen Gesang von Marthynna sucht man vergebens, da die ersten beiden Stücke rein instrumental gehalten sind. Der dritte und letzte Song ist auch bei weitem der düsterste auf der Scheibe. Die vereinzelt auftauchenden Black Metal-typischen Schreie über dem Psychedelic/Doom/Ambient Klangteppich sorgen dafür, dass die Nummer zu einem der finstersten und bedrohlichsten Stücke Musik wird, welches ich seit langer Zeit gehört habe. Also genau der Stoff, der einem Panikattacken beschert, wenn man ihn sich beim Spaziergang durch den dunklen Wald mit Kopfhörer reinzieht.

Vor allem bei den Kollaborationen mit anderen Musikern erweisen sich DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND als musikalisches Chamäleon und überraschen die Hörerschaft stets aufs Neue. Mit der Zusammenarbeit mit MHÖNOS geht die Truppe um Albin Julius weitaus düsterer und weniger zugänglich zu Werke als man es von den letzten Veröffentlichungen gewohnt ist. Von der Atmosphäre her lässt sich das vorliegende Werk wohl noch am ehesten mit der zusammen mit ALUK TODOLO entstandenen Scheibe aus dem Jahr 2011 vergleichen.