MOON FAR AWAY - Athanor Eurasia
Label: Prophecy Productions
Dass die Russen – ähnlich den Skandinaviern – sehr gerne dem Neo-Folk frönen, ist ja weithin bekannt. Weniger bekannt sind aber unter Umständen die Bands, die diese Art von Musik machen. So stolperte ich eher zufällig über MOON FAR AWAY, ein Projekt, das der Musiker Count Ash gemeinsam mit wechselnden Bandkollegen bereits seit 1995 verfolgt. In dieser Zeit gab es mehrere Live-Gigs, es wurden vier Alben veröffentlicht und nun steht Nummer fünf in den Startlöchern, die den Titel „Athanor Eurasia“ trägt.

Den Anfang macht ein betont langsamer Instrumentaltitel, der mit verhaltenen Klängen auf das Album einstimmen soll. Im weiteren Verlauf ändert sich vom Tempo her nicht viel, aber bei „The Blank Flag Of The Europe“ ist erstmals die angenehme Stimme von Bandgründer Count Ash zu hören. Aber nicht nur männlichen Gesang gibt es auf dieser Platte, denn ab „Napadi, Rosa“ lässt auch Vocalistin Leda ihre angenehme Stimme erklingen. Der Song „Lubila Menja Mat, Obozhala“ ist den Müttern gewidmet, und so hört man am Beginn eine ältere Mamutschka singen.

Bei den meisten Songs handelt es sich um sanfte Balladen mit nur wenig musikalischer Begleitung, aber das kann man ja als typisches Zeichen des Neo-Folk sehen, wo der Fokus oft auf dem Gesang liegt. Ein sehr ruhiges Duett ist „The Blueberry Song“, und da bemerkt man deutlich, wie gut sich die Stimmen der beiden Vocalisten ergänzen. Die meisten Songs sind in russischer Sprache, aber es gibt auch Englisches zu hören, vermutlich um die Lyrics einem breiteren Publikum nahezubringen. Etwas eigenwillig ist „Ostavaisja Bely, Knjaz“, wo sich der Gesang wie der eines Kindes anhört, und die Musik ausschließlich aus Percussion-Tönen besteht. Den Abschluss bildet ein sehr schönes Duett namens „Celebrate!“ und so wird man auf softe Art und Weise wieder in den Alltag entlassen.

Es gibt viele, denen Neo-Folk zu langweilig, weil doch meist sehr ruhig ist! Aber genau in dieser Ruhe liegt die Kraft, und wenn man sich darauf einlässt und genau hinhört, bemerkt man eine Veränderung bei sich selbst, weil sich eine innere Entspannung ausbreitet. Ich denke, das ist genau das, was den Fans dieses Genres so sehr mögen, und sollte jemand von denen MOON FAR AWAY noch nicht kennen, dann möchte ich hiermit eine Empfehlung aussprechen. Die Russen hätten sich eine Chance verdient!

www.facebook.com/MoonFarAwayOfficial


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Song Of The Five Lakes Watermill
2. The Blank Flag Of The Europe
3. Napadi, Rosa
4. Polia Vy, Polia
5. Lubila Menja Mat, Obozhala
6. Dva Lazyrja
7. The Blueberry Song
8. Intersymbolism
9. Ostavaisja Bely, Knjaz
10. Celebrate!
Gesamtspielzeit: 51:35

Metalmama
Weitere Beiträge von Metalmama

Weitere Beiträge über MOON FAR AWAY


CD-Bewertung
0 Stimmen [LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 26.07.2019
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: