Die finnischen Monster von LORDI sind wahrlich eifrige und fleißige Gesellen. Eine Tour folgt auf die nächste, alle zwei bis drei Jahr kommt ein neues Album auf den Markt und passend zu den Singles wird den Fans immer ein nettes Horrorvideo präsentiert.

Dass dem Arbeitswahn von Bandchef Tomi „Mr. Lordi“ Putaansuu nicht alle Kollegen etwas abgewinnen können zeigt wohl die jüngste Ankündigung von Langzeit Bassist Samer el Nahhal, alias OX, der nach über 13 Jahren anscheinend etwas Neues machen möchte und deswegen die Band verlassen wird. Doch ein paar Wochen ist der gehörnte Bassist noch mit an Bord um die Festivalsaison würdig abzuschließen.

Um allen Anhängern, die dabei waren und natürlich auch für jene die nicht das Glück hatten bei der letzten Sextourcism-Tour mitzurocken, veröffentlichen LORDI am 26. Juli „Recordead Live - Sextourcism In Z7“ mit 20 Songs aus mehr als 25 Jahren Bandgeschichte. Aufgenommen wurde das gute Stück im Schweizer Örtchen Pratteln , mit dem die Band ein ganz besonderes Verhältnis pflegt und um den Augen ebenfalls etwas zu bieten, gibt es nicht nur die CD sondern auch die DVD, die vollgepackt ist mit Bonus Material.

Eröffnet wurde das Set mit „Sexorcism“ vom gleichnamigen 2018er Album, um ordentlich die Werbetrommel für den aktuellen Long Player zu rühren. Weitere Songs von neuesten Streich folgten prompt mit dem zum Schmunzeln anregenden „Youe Tongue’s Got The Cat“, „Naked In My Cellar“ oder das wohl den Damen gewidmete „Slashion Model Girls“.

Die Stimmung bei den Schweizern wurde ganz gut eingefangen, hätte aber nicht ganz so arg in den Hintergrund geschnitten werden müssen, so geht das Live-Erlebnis aufgrund der Sound Qualität wohl etwas verloren. Stimmlich gehört Mr. Lordi wie man weiß nicht zu den besten seines Faches, doch er bemüht sich und hat Freude an seiner Arbeit. Auch die Kollegen dürfen immer mal wieder ran und ihr Können in kleinen Solos beweisen.

Weitere Highlights sind „She’s A Demon”, das flotte “Rock Police” mit seinen Polizeisirenen oder “ Nailed By The Hammer Of Frankenstein“. „Would You Love A Monsterman“ mit seinem eingängigen Refrain durfte natürlich auch nicht fehlen. Da mir leider nur die CD vorlag, kann ich über die DVD nichts berichten, sondern nur über das Gehörte schreiben und das macht Freude, auch wenn ohne die Gruselmomente oder die die Ansprachen, die laut Frontmonster Großteils herausgeschnitten wurden um die Laufzeit von zwei Stunden nicht zu sprengen, etwas fehlt.

Doch gegen Ende des Konzertes sind doch ein paar Worte zu hören und man kann sich ganz gut in das Konzert hineinversetzen. Den Abschluss bilden wie zu erwarten die größten Hits der Finnen. „Devil Is A Loser“ macht immer Spaß und war wohl mein erster Kontakt mit den Nordländern und zu „Hard Rock Hallelujah“ braucht man wohl nicht mehr viel erzählen. Geht eigentlich auch immer.

LORDI machen auf ihrem Live Album „Recordead Live - Sextourcism In Z7“ fast alles richtig. Für Fans der Schock Rocker ein schönes Erinnerungsstück wenn sie bei einem Gig dabei waren und für alle anderen ein schöner Überblick vom Schaffen der Song Contest Gewinner.