THE TORCH sind ein weiterer Vertreter des totgeglaubten Grunge, beziehungsweise Alternative Metal, mit dem ja die Grenzen schon länger verschwimmen. SHINEDOWN sind da zum Beispiel so ein Kandidat, den man als Vergleich schnell heranziehen kann.

Auf „Chasing Light“ machen die Herren aus Schweden ihre Sache an sich auch ganz anständig, denn „Black Wings“ poltert schon fett und groovend aus den Boxen und stellt sogleich das technische Können und die starke und facettenreiche Stimme von Martin Söderqvist unter Beweis. Auch die Produktion gefällt, denn man hat sich hier für eine modernere Variante entschieden, als stur in den 90ern zu verweilen. Als authentisch kann man die Truppe aber dennoch zu weiten Teilen bezeichnen. So nennen THE TORCH nicht nur die üblichen verdächtigen Grunge-Vertreter als Einfluss, sondern auch Truppen wie CLUTCH oder BUCKCHERRY, aus benachbarten Genres. So richtig hundert Prozent zünden will „Chasing Light“ aber nicht. Warum kann ich auch nicht so genau erklären, vielleicht einfach weil das Gebotene etwas abgedroschen und verbraucht klingt, aber vielleicht auch einfach, weil gerade jetzt in der Hitze so schweres Material nicht ganz so passend erscheint. So gefallen mir vor allem die paar Tracks, die aus dem Grundge-Korsett weiter ausbrechen, auch ein gutes Stück besser.

Aber egal, denn hier ist für jeden Genrefan was dabei. Egal, ob der erwähnte Opener, der natürlich an ALICE IN CHAINS angelehnt ist, der flott treibende Titeltrack oder das fetzig rockende „Lies“, mit dem die Schweden das Album gekonnt abschließen, das alles funktioniert gut, macht Spaß und sollte Genrefans mühelos zufriedenstellen. Und so hoffe ich, dass mich das nächste Werk der Schweden dann mehr packen kann.