Mit „Grand Oeuvre“ sehr ambitioniert betitelt, legen TRISTE TERRE aus Lyon, Frankreich, nach drei EPs nun ihr Albumdebüt über Les Acteurs de l’Ombre vor. Wenn eine relativ neu auf der Bildfläche erschienene Band ihre erste Langrille übersetzt als Meisterwerk betitelt, muss sie schon ziemlich überzeugt von sich sein. Und tatsächlich ist das, was die Band um Mastermind Naal auf „Grand Ouevre“ abliefert, definitiv nicht von schlechten Eltern. Der dargebotene Black Doom schallt äußerst düster und sakral aus den Boxen, was unter anderem auf die Verwendung von Kirchenorgel und Kontrabass, welcher auf dem Album teilweise statt dem herkömmlichen E-Bass eingesetzt wird, zurückzuführen ist.

Kompositorisch hat sich Naal offensichtlich stark von klassischer Musik inspirieren lassen, das Labelinfo nennt dabei Bach als Einfluss. Elemente klassischer Musik sind zwar im Metal und auch im Black Metal nicht ganz neu, man denke an LIMBONIC ART, trotzdem verleiht es TRISTE TERRE einen ganz eigenen musikalischen Stil, der sie vor allem auch von den ebenfalls im Black Doom verorteten Labelkollegen wie HEAUME MORTAL oder MAIEUTISTE abhebt.

Fazit: Wie man es vom französischen Label Les Acteurs de l’Ombre nicht anders gewohnt ist, hat man wieder tief im heimischen Underground gewühlt und erneut eine ganz besondere musikalische Perle zutage gefördert. Wer seinen Black Metal nicht zu roh, sondern schleppend, düster und sakral, mit einem Schuss Klassik genießen möchte, dem sei „Grand Oeuvre“ an sein schwarzes Herz gelegt.