Wer mit schönem Wetter nichts anfangen kann und nicht wirklich auf gute Laune steht, oder wer im Sommer lieber im Wald liegt um auf die erste Schneeflocke zu warten, dem sei das Soloalbum von TESSERACT Sänger und Songschreiber Daniel Tompkins ans Herz gelegt.

Schon nach dem ersten Song bekommt man einen depressiven Aufschwung und sucht verzweifelt nach einer Rasierklinge. Und es sei dazugesagt, dass man vom Label aus der Meinung ist, dass der Opener „Saved“ schon zum Besten zählt, was dieses Projekt zu bieten hat. Sicher ist hier nur, dass dieses Machwerk oder Projekt 13 Tracks, wobei diese schon sechs alternative Versionen beinhalten, also aus acht Liedern besteht, bei dem sich die einzelnen Songs kaum unterscheiden lassen. Alles klingt gleich uninteressant und spaßbefreit. Gitarren sucht man, wie überhaupt irgendein Highlight auf dieser CD, vergeblich. Hier wird man eher von Synthesizern in das Wachkoma gespült. Einziges wirkliches Highlight (oder sollte man es doch Unverschämtheit nennen?) sind die sechs Versionen (davon drei vom Track „Saved“) bei denen sich Tompkins Gastmusiker wie Dimitry Stepanow oder Randy Slaugh eingeladen hat um seine Ergüsse noch etwas langweiliger zu machen.

Natürlich ist „Castles“ ein Soloprojekt und bei diesen Projekten bricht der Künstler meist aus, um aus den Fesseln seiner Hauptband Mal zu entkommen und sein musikalisches Wirken auch in anderen Genres unter Beweis zu stellen. Tompkins beweist hier nur, dass er bei TESSERACT gut aufgehoben ist und den dort eingeschlagenen Weg beibehalten sollte. Ich bezweifle auch sehr stark, dass irgendwer (und sei es ein Hardcore-Fan von Tompkins) mit dieser Scheibe eine Freude hat. Und sollte er eine daran haben, dann ist sie nach dem ersten Durchlaufen sicherlich wie weggeblasen.