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NEAL MORSE - Jesus Christ The Exorcist
Label: Frontiers Records |
Prog-Legende Neal Morse ist dank seinem Schaffen mit SPOCK´S BEARD, TRANSATLANTIC, FYLING COLORS und natürlich THE NEAL MORSE Band nicht mehr aus der Szene weg zu denken, und obwohl der Amerikaner in den letzten fünf Jahren alleine mit seinem Solo-Schaffen bzw. letztgenanntem Projekt ganze fünf hochqualitative Alben veröffentlichte, gibt es bereits jetzt neues und überaus ambitioniertes Futter. Wer jetzt glaubt, dass das ein Schnellschuss sein könnte, der täuscht gewaltig, denn „Jesus Christ The Exorcist“, das wahrscheinlich nicht zufällig an das geniale Musical von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber angelehnt ist, soll bereits seit zehn Jahren in Arbeit sein und sein ganz eigenes Epos bzw. eine waschechte Rock-Oper sein.
Dazu hat sich der Meister natürlich allerlei Gäste mit an Bord geholt, die ich am Ende des Reviews noch ausführlich auflisten werde. Neal, der wieder Gitarre und Keyboard selbst eingespielt hat, übernimmt zwar gleich drei Rollen, die sind aber vergleichsweise zu Jesus (Ted Leonard), Maria Magdalena (Talon David) oder Judas Iskariot (Nick D´Virgilio), die alle grandiose Arbeit leisten und dieses Werk zu etwas wirklich besonderem Machen, klein gehalten.
Zunächst war ich wirklich verwundert, warum sich Morse, obwohl man on seinem Hang zum White Metal natürlich weiß, sich genau diesem Thema widmet, das ja doch irgendwie schon ausgelutscht ist. Eventuell wollte er ja zunächst wirklich Jesus Christ Superstar in ein Prog-Rock-Werk adaptieren, ist aber an den Rechten gescheitert. Aber vielleicht war es ihm einfach ein Anliegen. Ganz egal, denn dieses Werk ist ein wirkliches Meisterstück, dass irgendwo in den 70ern verwurzelt ist, aber auch die 60er, 80er und aktuelle Sounds einfließen lässt. Egal ob klassischer Hard Rock, Progressive Rock/Metal, Blues mit einem Schielen in Richtung Rock´n`Roll oder sogar poppige Elemente, hier fließt alles wunderbar ineinander und geht trotz der progressiven Ausrichtung und den opulenten Arrangement sowie starken Refrains wunderbar ins Ohr. Dazu kommt die emotionale Performance der Sänger, sowie zahlreiche Chöre, der eine oder andere Kanon, verschiedene Elemente wie Gospel-Gesang und vieles mehr, die „Jesus Christ The Exorcist“ doch von der Inspirationsquelle deutlich unterscheiden. Storytechnisch hält er sich natürlich direkt an die Bibel, zeigt den Aufstieg des Messias, den Verrat, der zum Weg auf das Kreuz und die Wiedergeburt führte, aber ein paar andere Facetten im Leben Sohn Gottes werden dennoch auch gezeigt in diesem abwechslungsreichen Epos, das natürlich auch nichts an Pathos, Drama und einen leichten Hang zum Kitsch beinhaltet.
Einzelne Songs hier heraus zu picken würde den Rahmen sprengen und diesem grandiosen Projekt auch nicht gerecht werden. NEAL MORSE hat sich mal wieder selbst übertroffen und liefert trotz des ausgelutschten Themas ein Werk, das seine Fans, aber auch Freunde von DREAM THEATER, Jon Oliva, also SAVATAGE, MEAT LOAF oder auch QUEEN gefallen sollte.
Ted Leonard (SPOCK´S BEARD) – Jesus Talon David - Mary Magdalene Nick D’Virgilio (GENESIS, BIG BIG TRAIN) - Judas Iscariot Rick Florian (WHITE HEART) - The Devil Matt Smith (THEOCRACY) - John the Baptist Jake Livgren (KANSAS, PROTOKAW) – Peter and Caiaphas Neal Morse - Pilate, Demon, Disciple Mark Pogue (AND FORTRESS9 - Additional Vocals Wil Morse - Additional Vocals Gabe Klein - Demon, Pharisee Gideon Klein - Demon Julie Harrison - Servant Girl
www.nealmorse.com
6 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Introduction 2. Overture 3. Getaway 4. Gather The People 5. Jesus´ Baptism 6. Jesus´ Temptation 7. There´s A Highway 8. The Woman Of Seven Devils 9. Free At Last 10. The Madman Of The Gadarenes 11. Love Has Called My Name 12. Better Weather 13. The Keys To The Kingdom 14. Get Behind Me Satan 15. He Must Go To The Cross 16. Jerusalem 17. Hearts Full Of Holes 18. The Last Supper 19. Gethsemane 20. Jesus Before The Council And Peter´s Denial 21. Judas´ Death 22. Jesus Before Pilate And The Crucifixion 23. Mary At The Tomb 24. The Greatest Love Of All 25. Love Has Called My Name (Reprise) Gesamtspielzeit: 109:18
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Beitrag vom 03.07.2019 Zurück
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