Ende der Neunziger, als die Bezeichnung Supergroup noch gar nicht so richtig existent war, taten sich mit ICED EARTH Mastermind Jon Schaffer und BLIND GUARDIAN Sirene Hansi Kürsch, zwei Titanen des Power Metal zusammen. Vor allem da es damals noch lange nicht so einfach war gemeinsam ein Album zu machen, wenn man tausende von Kilometern auseinander wohnte. Hansi und Jon nannten ihr Projekt zwar weder BLIND EARTH, noch ICED GUARDIAN, was eigentlich nicht nur cool klingen würde, sondern auch stilistisch absolut gepasst hätte, nein man entschied sich für DEMONS & WIZARDS und servierte 1999 das Debüt und ließ dann die Fangemeinde ganze sechs Jahre auf einen Nachfolger warten. Doch dem nicht genug, seitdem sind ganze 14 Jahre ins Land gezogen, doch nun wollen die beiden Herren endlich ein drittes Album in Angriff nehmen. Gut, man hat schon am Orchester Album von BG gesehen, dass da nochmal eine Dekade ins Land ziehen kann, aber seien wir optimistisch. Nun genug des Hoffens, denn eigentlich geht es hier genau um die beiden erwähnten Alben, die es nun als Remaster gibt.

Das Debüt wurde schon mal im Artwork etwas verbessert und nachgearbeitet, aber vor allem der fettere Sound macht sich deutlich bemerkbar. Stilistisch hat sich Schaffer damals nicht weit weg von ICED EARTH gewagt und liefert nach einem Intro sofort gewohnte Rhythmen und den einzigartigen IE-Stil im Riffing. Erst wenn Hansi einsetzt, ist klar, dass man es hier mit einer anderen Band zu tun hat. Aber vor allem die eingestreuten, ruhigen Momente, lassen den BLIND GUARDIAN Einfluss erkennen, was sich spätestens in „Fiddler On The Green“ so richtig bemerkbar macht. Das selbstbetitelte Debüt war schon ein wirklich interessanter Mix und überzeugte auf ganzer Linie, rückblickend würde ich aber dem Nachfolger den Vortritt geben, da dieser insgesamt einfach eine Spur durchdachter, fokussierter und spannender ausgefallen ist. Dennoch hört man Highlights wie „Heaven Denies“, „Tear Down The Wall“ oder „Path Of Glory“ immer noch gerne mal. Neben dem aktualisierten Artwork, bieten Hansi und Jon aber auch noch drei Bonus Tracks in Form von „White Room“, einem rockigen Song, der etwas aus dem Rahmen fällt, denn das Teil stammt im Original von CREAM, wurde aber echt stark umgesetzt. Danach eine Alternative Version von „The Whistler“ und eine Demo-Version von „Heaven Denies“, die natürlich etwas roher daher kommt als die reguläre Verson.

Alles in allem ist „Demons & Wizards“ ein einzigartiker Klassiker, den Fans der beiden Hauptbands der Protagonisten auf jeden Fall gehört haben sollten, aber auch begeisterte Heavy- und Power Metal Fanatiker sollten sich das Teil als Geschichtsstunde nach Hause holen – den Nachfolger (zu dem eineEigenes Review folgt) ebenso.