Nachdem sich die britischen Veteranen von DIAMOND HEAD für das letzte Werk mit dem schlichten Titel „Diamond Head“ ganze neun Jahre Zeit gelassen haben, gab es dieses mal von Brian Tatler, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied und seinen Jungs nur eine Frist von gut drei Jahren. Ob man dieses Mal Besseres zu liefern weiß, ist fraglich, denn der Vorgänger war doch nur als ziemlich durchschnittlich einzustufen.

„Belly Of The Beast“ rockt jedenfalls gut, wenn auch recht unspektakulär nach vorne und auch „The Messenger“ rifft sich locker flockig in die Gehörgänge und irgendwie spürt man, dass die Briten hungriger sind als zuletzt. Sänger Rasmus Bom Andersen legt sich hier ziemlich gut ins Zeug und gefällt sowieso von Song zu Song besser. Die Nummern sind heavy und rocken schon mal gut, DIAMOND HEAD können aber auch anders, wie das bluesige „The Phoenix“ oder der stampfende und episch angehauchte Track „Shades Of Black“, sowie das verspielte Melodic Metal Stück „The Coffin Train“, das im Refrain ebenfalls auf eine dicke Portion Pathos setzt, zeigen. Als wär das nicht genug, gibt es in „The Sleeper“ dann noch bombastische Samples, die Schmalz und Theatralik fast schon etwas an die Spitze treiben, aber eben nur fast. Der Song gefällt nämlich gerade wegen dieser Gradwanderung. Da passt es dann auch gut, dass man im Anschluss mit „Death By Design“ wieder Vollschub gibt und heavy rockt. Hier gefällt vor allem die Gitarrenarbeit. „Serrated Love“ ist nun keine klassische Ballade, hat aber ruhige Momente und einen spürbaren LED ZEPPELIN Vibe und somit auch einen Bezug zu den neueren EUROPE Werken.

DIAMOND HEAD liefern hier ein wirklich anständiges Album, das sich so nicht erwartet habe, viel Abwechslung mit bringt und eine Menge Spielspaß spüren lässt. Gut, Brian hat die Truppe natürlich über die Jahre gewaltig verjüngt, aber trotzdem muss man sagen, dass die Briten nun doch nicht zum Alten Eisen gehören und mit „The Coffin Train“ mühelos wieder auf der Bildfläche erschienen sind.