Die in der Nähe von Linz angesiedelte Kleinstadt Traun scheint sich musikalisch immer mehr von ihrem „großen Bruder“ zu emanzipieren. Neben der Heavy Rock-Formation FUR BALLOON, und den New Metaller von SHOTGUN WEDDING, stammt mit GOATSKIN eine weitere Gruppe mit Riesenpotential aus erwähnter Stadt. Diese 6-Track-CD erblickte bereits vor knapp zwei Jahren das Licht der Welt, dennoch handelt es sich nach wie vor um das aktuellste Output des Quartetts. Um es gleich vorwegzunehmen: They kick ass! Auf eine endgültig geltende Zuordnung ihrer stilistischen Ausrichtung kann ich mich aber nicht einlassen. Zu vielseitig ist das Material ausgefallen, um es vorschnell treffend zu kategorisieren. Phasenweise bilde ich mir ein Einflüsse von älteren THERAPY?-Scheiben herauszuhören, was Songaufbau und Spielgeschwindigkeit (v.a. beim 1. Song „ Do you care?“) anbelangt. Insgesamt hinkt der Vergleich aber eindeutig, scheinen die Inspirationen doch viel weiter gestreut zu sein. D.h.: Stellenweise schreckt man nicht davor zurück auf der Härteleiter ein paar Sprossen empor zu klettern, ohne aber in unharmonisches Geklopfe zu verfallen. Ob des Tempos, in welchen sich manche Lieder bewegen, kann durchaus manchmal auch von in den Sound integrierten Punkelementen die Rede sein. Jedes Stück wirkt irgendwie unglaublich durchdacht und facettenreich, und zeugt von einem hohen kompositorischen Level, ohne aber in übertrieben Perfektionswahn auszuarten. Einer der größte Trümpfe im Sound von GOATSKIN stellt wohl die Stimme des Vokalisten Oliver dar, der mit seinem gefühlvoll und virtuos eingesetzten Organ, den Stücken noch eine Spur mehr Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert mehr einhaucht. Als besonderen Zusatz gibt`s noch eine ROXETTE-Coverversion. „I must have been love“ in ungewohnt rockiger/metallischer Fassade. Man darf mit Sicherheit auf das nächste Release der Jungs gespannt sein, denn „Last Subeam“ verspricht einiges für die Zukunft der Trauner Band.