WHITESNAKE - Flesh & Blood
Label: Frontiers Records
40 Jahre sind ins Land gezogen seitdem WHITESNAKE ihr legendäres Album „Trouble“ auf die Musikwelt losließ. Viel ist geschehen in der Zwischenzeit rund um Herrn Coverdale und seinen Bandmitgliedern. Seien es Postenwechsel oder der Verlust seiner Stimme gewesen, aber die Oberschlange gab sich nie geschlagen und häutete sich immer wieder. Auch nach dem 2011 erschienen und schwer angekommenen Album „Forevermore“ gab Coverdale sich nicht geschlagen und dachte nicht ans Aufhören. Nicht einmal das vor vier Jahren „The Purple Years“ betitelte Machwerk, auf dem er seine einst gesungenen Lieder bei DEEP PURPLE noch mal im Studio einkrächzte und das nach kürzester Zeit auf den 5 €- Ausverkauf Tischen in den Supermärkten auftauche, konnte ihn stoppen. Von der Kritik musste Coverdale viele Schläge einstecken in dieser Zeit. Er sollte sich entweder zusammenreißen oder aufhören!

Zum 40-jährigen Bandjubiläum bringt die weiße Schlange ihr 13. Studioalbum auf den Markt und die Videoauskopplung von „Shut Up & Kiss Me“ zeigte, dass sich Coverdale die Kritik scheinbar zu Herzen genommen hatte. Seit langem wieder Mal ein Song der mich nicht gleich zum Abdrehen bringt sondern der mich hält ihn bis zum Schluss durchzuhören. Kräftig rockig kam dieser daher und Coverdale war wieder besser bei Stimme als zuletzt. Auch seine Attitüde als ewiger Hengst, die in letzter Zeit bei Liveauftritten eher mehr zum Fremdschämen aufgerufen hat, hat er abgelegt. Statt ihn knutschen jetzt die jungen Mädels im Video den weißen Jaguar aus dem Video „Here I Go Again“ ab und machen Selfies mit dem Gefährt. David gibt sich mit einer Dame und dem Original-Sakko aus dem oben erwähnten 87er Video zufrieden. Aber ein Clip und das dazugehörige Video machen noch kein ganzes Album, darum war ich auch schon auf das Komplettprodukt gespannt.

Und ich muss sagen ich bin mehr als positiv überrascht. Die ersten zwei Songs eröffnen gleich ordentlich rockig und auch die Stimme hält was sie im Folgesong „Shut Up & Kiss Me“ versprochen hat. Natürlich wird er die glorreichen Jahre nie wieder erreichen, aber mit 68 Lenzen sei ihm das verziehen. Song Nummer vier, mit dem Titel „Hey You (You Make Me Rock)“, legt riffmäßig in Sachen Härte noch ein Schäufelchen drauf und mit „Always & Forever“ fühle ich mich an „Guilty Of Love“ erinnert. Mit „When I Think Of You (Color Me Blue)“ wird’s dann zum ersten Mal etwas ruhiger und bluesiger. Bis zum Ende der 13 Tracks gibt’s aber dann noch einige Schlagzahlerhöhungen, aus der nur mehr „After All“ als akustisch begleitete Ballade“ heraussticht.

Alles in allem haben WHITESNAKE mit ihrem 13. Studioalbum alles richtig gemacht, keine Nummer wirkt wie Füllmaterial und Coverdales Stimme klingt wieder fast so wie man sie gewohnt ist. Ganz zurück sind die Helden meiner Jugend nicht und sie werden die letzten Alben und Liveauftritte die ich mitmachen musste auch nie wieder gutmachen können, aber ein bisschen haben sie sich hiermit rehabilitiert.

whitesnake.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Good To See You Again
2. Gonna Be Alright
3. Shut Up & Kiss Me
4. Hey You (You Make Me Rock)
5. Always & Forever
6. When I Think Of You (Color Me Blue)
7. Trouble Is Your Middle Name
8. Flesh & Blood
9. Well I Never
10. Heart Of Stone
11. Get Up
12. After All
13. Sands Of Time
Gesamtspielzeit:

MadMax
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Beitrag vom 24.05.2019
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