Ganze zehn Jahre sind die Finnen von LEVERAGE in der Versenkung verschwunden. Schade, denn das 2009 veröffentlichte Werk „Circus Colossus“, das ihren zweiten Release darstellte, war ein mehr als anständiges Werk im Genre des Melodic Metal. Natürlich hat sich so einiges getan bei den Herren aus dem Norden Europas und so steht nun ein gewisser Kimmo Blom (RASKASTA JOULUA, Ex-DYECREST) statt Pekka Heino am Micro und an der Gitarre agiert nun zusätzlich Mikko Salovaara (Ex-KIUAS).

Herausgekommen ist ein modernes Melodic Metal Werk, das gut ins Ohr geht, Spaß macht und ein paar nette Kniffe mitbringt. „Burn Love Burn“ zeigt sogleich mit einprägsamen Melodien, mitsingkompatiblen Vocals und einer gelungenen Atmosphäre, dass sich das Warten für Fans gelohnt hat. Etwas verträumter und wieder weiter in den 80ern verwurzelt, wie man sich ja auch auf dem Vorgänger schon öfter präsentierte, zeigt sich „Wind Of Morrigan“ und stellt gleich einen starken Hit-Kandidaten dar, der aber auch leicht progressiv daher kommt. Heftige, fast schon an RAMMSTEIN erinnernde Riffs gibt´s in „Tiger“, bei dem Kimmo seine Stimmbandbreite recht gut ausreizen kann, „Mephistocrate“ ist tiefer im klassischen Hard Rock verwurzelt, lässt aber die Melodien und vor allem das Herzblut nicht zu kurz kommen und „Hand Of God“ macht als Kombination aus Melodic Metal und Stadion Rocker eine absolute gute Figur. Außerdem sorgen LEVERAGE bewusst für Abwechslung und liefern mit „When We Were Young“ eine gelugnene Ballade und überraschen mit einem DIO-Stampfer namens „Rollerball“, ehe „Troy“ als epische Melodic-Hymne zum Mitsingen einlädt und das Album gekonnt abschließt.

Fans des Melodic Metal mit einem Faible für die 80er werden hier bestens bedient. LEVERAGE kommen mit frischer Energie aus dem zehnjährigen Winterschlaf und mischen das Feld mühelos von hinten auf. Fans von DIO, RAINBOW, EUROPE, aber auch STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA sollten hier auf jeden Fall reinhören.