Sehr gespannt war ich auf den neuen Output von DIMENSION ZERO, dem Nebenprojekt von IN FLAMES Gitarrist Jesper Strömblad. Recht schnell stellte sich der Eindruck ein, dass dieser hier genau das spielen kann, was er bei IN FLAMES nicht mehr spielen darf, da das Material auf „Silent Night Fever“ für den Markt, der mit den letzten Outputs seiner Hauptband erreicht werden sollte, eindeutig zu hart ist. Die Songs wirken frisch, spontan und sind stellenweise trotz der etwas anderen Orientierung der Band durchaus melodisch. Die melodischen Parts erinnern klarerweise ein wenig an Jespers Riffing bei IN FLAMES, was ich allerdings nicht negativ werte, denn man kann hier vielmehr von Stil sprechen. Stil insofern als eine gewisse Art Melodiebögen zu entwickeln genau seinen Sound ausmacht, der hier gerade im richtigen Maße zum Zuge kommt. Hits hervorzuheben ist schwer, da zwar in allen Songs ein gewisses Niveau gehalten wird und das Album wie aus einem Guss wirkt, aber kein Song total heraussticht. Wenn die Sache mit den fehlenden Hitsongs gemeistert wird, dann wird das nächste Album wohl ein Knüller. Es zeigen sich übrigens in den härteren/thrashigen Passagen einige sehr klare Ähnlichkeiten zu den letzten beiden Outputs von DEFLESHED. Die Produktion ist, wie nicht anders zu erwarten echt gut geraten. Das Album ist hart, transparent und angemessen fett produziert. Wer die genannten Schweden DEFLESHED mag und einen Schuss Melodie vertragen kann, kann hier fast blind zugreifen.
Fazit: Hätten IN FLAMES nach ihrem Meisteralbum „The Jester Race“ nicht angefangen sich selbst zu kopieren, könnten sie anno 2002 so klingen! Mir würde es auf jeden Fall mehr zusagen.